Gedichte über das Leben - Seite 3168

Mein Handy
eher mein Fernsprechkiosk
ich kann lesen
was ich will
online zahlen
Glücksspiel wagen
Post verschicken
Lotto tippen.

Fahrplan checken
Charts entdecken
den Müll
gleich hier
im Kiosk löschen
mein Leben liegt
in meiner Hand
es geht so leicht hier
allerhand.


Was ich brauch
in einem Raum
navigieren
hier ein Traum
die Apps wie Türen
alles da
wie um die Ecke
wunderbar.

Nach Wetter fragen
Fitness (Konto)-Daten
all das
kann ich
hier auch erfahren
doch mit mir sprechen
tut man kaum
surfen nur rum
im Büdchen Traum.


MB

Habe das Abo
der Traurigkeit
Abbestellt
Habe mich
Zu den Lesern
Der Sterne
Dazu gesellt
Wir treffen uns
Unter unserem
Himmelzelt
Weil für mich
Nur noch
Liebe und Fantasie
Wirklich zählt
Und man nur ein Mal
Seinen Weg
Für sich wählt
Habe mich
Der Lebensfreude
Angenommen
Bin in Euphoria
angekommen

Das versündigende Leben

Alles Leben will immer nur Freiheit,
Befreiung aus elterlichem Joch,
Wo früh so viel Abhängigkeit:
Die Kinder müssen folgen doch!

Ja, im Nachgang zeigt sich dann:
Man ist mit den Eltern dann unzufrieden.
Mancher steigert sich in den Dauerwahn,
Dass den Gräbern Stabbruch beschieden.

Anstatt das Geheiligte herauszustellen
Wird nachträglich blindlings stigmatisiert.
Anstatt mit Vergangenem sich nicht zu quälen
Wird der Ungeist hin zum Abraum geführt.

Dabei merken viele Nachkommen nicht,
Wenn sie damit so unfair ausrasten,
Sich versündigen mit dem Hochgericht,
Dass sie unnötig ihre Seelen zu belasten.


©Hans Hartmut Karg
2024

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