Gedichte über das Leben - Seite 3053

Hab' noch einen Koffer...

...irgendwo in weiter Ferne.
Hab ihn dort stehen lassen,
doch ihn nicht vergessen,
eines Tages werd' ich zu ihm reisen.

...zurück kehren in eine heile Welt,
wo man Versprechen noch hält,
man noch frei atmen kann,
Quellen rein zum Bache fließen
Blumenranken ohne Gifte sprießen,
es keine Krieger gibt,
Geld und Gut nicht regiert,
allein der Mensch nur zählt,
. - natürlich sind,
man mit ehrlicher Zunge spricht,
mit dem Herzen sieht.
Eigennutz, den kennt man nicht,
eine Oase, ein Hafen der Zuversicht.

Eine Traumwelt, kann man meinen?
...es ist dort, wo mein Koffer noch steht,
muss mich beeilen,
bevor auch dieses Paradies vergeht.


09.12.2022 © Soso

Eis lebt auf der Oberfläche kalt,
oben beim See im finsteren Wald.
Kein Sonnenlicht die verschneiten Äste durchdringt,
auch der Wind nur Schneegestöber bringt.

Hoch oben aus der eisigen Klamm,
träge, steif gefroren Wasser in den See herab rann.
Fast nicht hörbar, geheimnisvoll eine Stimme raunt leise,
komm zu mir, ich nehm dich mit auf meiner Reise.

Der Berggeist jedem vorbeikommenden Menschen seine Botschaft schenkt,
nur kein Wanderer weis, dass der Tod sich an diese Worte hängt.
Denn die Reise führt in die grüne Tiefe des immer kalten See,
Mensch, wie wirst du leiden, oh weh, oh weh, oh weh.

Drum ihr Pilger schlagt ein den Weg, weg vom See;
Den eisig grünen Gefährten des Tods,
kommend aus den Eishöllen des gefrorenen Rots.
Nehmt den Pfad des wilden Rehs.

Dort seid ihr sicher und geschützt euer Leben,
welches der See euch kalt und gerne will nehmen.
Vertraue nicht einfach dem schönen Bilde,
den der Schein führt immer etwas im Schilde

Lyrik trifft Poesie by Robert Späth

30 Jahre Jahre lang an meiner Seite.
Bisher lief es rund,
bis zu diese Tagen,
denn ich war nicht mehr gesund.
Da war es deine Hand, die mich stützte.
Deine Augen folgten mir den ganzen Tag.
Du gabst auf mich acht,
damit es bei mir nicht noch mehr kracht.
Deine Ohren hörten täglich mein Gejammer.
Auch nachts wenn ich nicht schlafen konnte,
weil das Kortison mich hellwach pumpte.
Du warst es, der mir zuhörte.
Dessen Nachtruhe ich 10 Tage störte.
War es mir schwindlig durch mein gestörtes Gleichgewicht,
warst du es der stets neben mir ging,
wie eine Klette an mir hing.
Als es mir wieder besser ging,
war meine Welt ein Stückchen reifer.
Und meine Liebe zu dir noch größer.
Danke, dass du in all der Zeit
mein Fels in der Brandung warst.
Immer für mich da.
Danke, dass es dich gibt.
Danke, dass du mich so sehr liebst.

Im Grunde
erscheint das Leben
als Einbahnstraße.
In der Zeit
ist es uns nur möglich
vorwärts zu gehen.

Mit unseren
Handlungen
ist mehr möglich.
Klar,
wir können das,
was geschehen ist,
nicht rückgängig machen.

Wir können jedoch
mit dem Tun von heute
manches,
was wir gerne anders gemacht hätten
in der aktuellen Zeit
verändern
oder wandeln.

Das verändert wohl nicht
die Vergangenheit,
aber auf jeden Fall
das Jetzt
und möglicherweise
auch das Morgen.

© A. Namer