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Gedichte über Krankheit - Seite 58


Meine Operation im Klinikum Nürnberg Nord

Meine Operation im Klinikum Nürnberg Nord

Dort ist alles so wohltuend organisiert,
Schon bei der Aufnahme gibt es kein Gedränge,
Weil man in diesen Häusern den guten Willen spürt,
Viel Hilfsbereitschaft – fern der uralten Zwänge...

Natürlich ist man noch zur Maske verdammt,
Covid will doch wirklich niemand bekommen,
Das von Ferne herkam, nicht von hier stammt,
Alle gefährdet, selbst die Lieben und Frommen.

In viel Ruhe wartet man dann auf die OP,
Manche erhalten vorher sogar noch ein Essen.
Draußen schmilzt inzwischen gestriger Schnee,
Drinnen haben Patienten unterschrieben, gelesen.

Woher die Tumore wohl gekommen sind,
Von Atomstrahlung oder genetisch bedingt?
Als Mensch bleibt man ein gefährdetes Kind,
Dem leider Gesundheit nicht immer gelingt.

Nach der Lokalanästhesie geht es dann los:
Hühnereigroße Knoten werden mir entfernt,
Die drückten mich, sind wirklich riesengroß,
Doch des Professors Hand ist reich besternt.

Zu Beginn spüre ich erste Stiche als Schmerz,
Danach ist rasch die ganze Region betäubt.
Plaudernd überlebt man den Eingriff mit Scherz,
Die Operation gelingt – wie mich das freut!

Und auch den zweiten, größeren Knoten
Entnimmt der Professor wirklich gekonnt:
Jetzt sehe ich in ihm einen Himmelsboten,
Bei dem mein Patientenvertrauen gerne wohnt.

Die beiden Tumore schau ich, sie sind mächtig,
Sehen jeweils aus wie ein kleines Miniaturgehirn.
Krebsgeschwülste sind manchmal übermächtig,
Doch die Medizin ist und bleibt ein Himmelsgestirn.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Die gute Nachtgeschichte

Du Pa, kannst du mir noch eine Geschichte vorlesen?
Ja klar, die kleine Hexe auf ihrem Besen?
Nein, die habe ich schon so oft gehört.
Ich möchte eine Neue hören wenn es dich nicht stört.
Es gibt da eine Geschichte die mag Ich ganz gern,
Sie handelt von einem kleinen Stern.

Es gab einmal einen kleinen Stern am Himmelszelt.
Der wollte noch viel sehen von der großen Welt.
Aber er war sehr klein und hatte nicht viel Kraft.
So gaben die großen Sterne auf ihn acht.
Die Sonne wollte er unbedingt aufgehen sehen.
Aber das konnte keiner verstehen.

Um die Sonne aufgehen zu sehen,
brauchst du sehr viel Kraft.
Und wir glauben dass du das nicht schaffst.
Du würdest vom Himmel herunter fallen und bleibst nicht unversehrt.
Ist dir das Risiko den Wert?
Ich bin vielleicht nicht stark und auch sehr klein,
Aber es wird nicht nur ein Traum sein.

Ich lebe meinen Traum und träume nicht mein Leben.
Das wird mir Stärke geben.
Und wenn ich herunterfalle fliege ich zur Bergkuppe,
und werde zur schönsten Sternschnuppe.
Ihr seid groß und stark
und wisst gar nicht wie das ist,
Ich bin euch sehr dankbar,
ich möchte das ihr das wisst.

Der kleine Stern brach sofort auf,
Und nahm die bevor stehende Gefahr in kauf.
Getrieben von seinem letzten Wunsch und seinem Traum,
Die anderen Sterne sahen ihn noch kaum.
Er fragte sich wie wird sie Sonne wohl sein,
Ist sie groß oder klein?
Die ganzen Fragen beschäftigten ihn sehr,
Und er kam seinem Ziel immer ein Stück näher.
Allerdings geschah das was die großen Sterne dachten,
Das die schwindenden Kräfte ihm zu schaffen machten.
Er wurde immer schwächer und konnte kaum noch fliegen,
Aber er war überzeugt er würde siegen.

Und Pa hat der kleine Stern es geschafft?
Hat er sich wieder aufgerafft?
Dem kleinen Stern ging immer mehr die Kraft aus,
Und die Sonne war noch soweit voraus.
So flog er zu Bergkuppe,
Ließ sich fallen und flog weiter als Sternschnuppe.

Als die Sonne am Horizont zu erkennen war,
War der kleine Stern rechtzeitig da.
Er wusste lässt er sich fallen
wird er nie wieder kehren,
Aber seinen letzten Wunsch
wollte er sich nicht verwehren.
Er sah die Sonne in ihrer vollen Pracht,
Und keiner von den großen Sternen
hätte jemals daran gedacht.

Pa warum siehst du so traurig aus,
Ich komme doch schon bald hier heraus.
Ich bin jetzt sehr müde und will schlafen gehen,
Ja, mein Sohn das kann ich verstehen.
Der Junge schließt die Augen und schläft ein.
Der Vater schließt ihn in die Arme
und fängt an zu weinen.

Der Vater wusste nicht wie viele Tage es noch sind,
In seinen Armen hält er nun sein totes Kind.
Er flüstert ihm,
lass dich fallen du kannst ruhig gehen,
Er schaut aus dem Fenster und kann eine wunderschöne Sternschnuppe sehen.

Der Vater sagte es seinem Sohn nie,
Er starb an Leukämie.
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