(Vorabend des Geburtstages )
Der letzte Tag des Lebensjahres
Heute ist er, morgen war er 's
Angefüllt mit Glücksgedanken
Möcht ich mich drum kurz bedanken
Erspart blieb mir das große Laster
Brauchte nicht mal ein Stück Pflaster
Satt wurd´ ich alle Tage
Hold blieb mir die Waage
Das Arbeitsleben fand zum Ende
Nahm den Fotoapparat in beide Hände
Erfüllte die Tage mit meinem Sehen
Entschied mich zum Spazieren gehen
Backte Brot in meinem Ofen
Tat oft mit den Nachbarn schwofen
In allen Fällen sann ich friedlich
Fand ein Menschenkind besonders lieblich
Mein Freundeskreis wurde nicht kleiner
Bös war mir von denen keiner
Von meinen Feinden abgesehen
Wollte man mich ganz gern verstehen
Die Tage begannen stets in der Früh
Das Aufsteh´n machte selten müh
Manch ein Tag war "Natur pur"
Unterwegs auf schmaler Fahrradspur
Zweimal in Urlaub, in einem Jahr
Mit dem Rade, was wohl klar
Abenteuerlich ward's von Anfang an
Forderte den ganzen Mann
Ob bei den Bayern, im schönen Franken
Voll Lebenslust, es gab kein Wanken
Ob in der Eifel zur Morgenstund‘
Des Fahrrads Reifen kreiste rund
Durch grüne Vorstadtauen radeln
Ist schwierig nur zu tadeln
Ob nun in Bamberg, ob in Bayreuth
Stets seelenvoll und fest vertäut
Mensch und Natur, manch ein Projekt
Wurden erkannt, ja, neu entdeckt ...
Manch ein Buch wurd´ aufgeschlagen
Gedichte vor´s inn´re Ohr getragen
Ob nun Erft, ob Main ob Rhein
Wohin´s mich trieb, mein bescheid´nes Sein
Die Welt war mir gewogen vorgekommen
Ob ich betrogen, hab´s nicht mitbekommen
***
Kein Enkelchen, kein Kind
Ein leiser Hauch, unsteter Wind
Die Gedankenkraft trägt mich noch fort
Gewährt mir noch ein leises Wort ...
Ein Bild nur, fotografisch scharf
Das eines weiteren bedarf
Zu dritt schon eine Klasse
Am Ende viele, eine Masse
Aufeinanderfolgend, variierend
Durch stete Veränderung frappierend
Sich in der Aussage verstärkend
Inneren Anspruch sacht vermerkend
Entsteht hier doch ein Film so gerade
Formt sich in mir die Frage
Ob sich Jemand interessiert
Etwas dazu philosophiert ???
© Auris cAeli