Früher hießen sie „Applikationen“,
als „Programme“ auch bekannt,
heut’ als Abbreviationen
sie zu „Apps“ man umbenannt.
Apps gibt’s heute für fast alles,
für das Foto und das Fon.
Und im Falle eines Falles:
Apps zum Kochen gibt’s auch schon.
Arbeit ist oft sehr langweilig,
tritt sie auf im Übermaß.
Apps „downloaden“ geht recht eilig –
so macht Arbeit wieder Spaß.
Apps für Rechnen, Schreiben, Lesen,
Apps für Buchhaltung und Spiel,
Apps zur Jagd auf Monsterwesen –
Apps sind unser Lebensstil!
Wer noch keine Apps besessen,
weiß auch nicht, was er verpaßt.
Manche, die auf Apps versessen,
kennen weder Lust noch Last.
Deren Leben findet leider
kaum noch im Realen statt.
Keinen Partner, wenig Kleider?
Hauptsache, die Apps man hat.
Und so schweben sie durch Räume,
die bislang noch niemand sah –
all die virtuellen Träume
sind zwar schön, doch unfruchtbar.
Denn vergessen sind die Zeiten,
da man ohne Apps den Raum
konnte selbst zu Fuß durchschreiten –
Leute, war das nicht ein Traum?
Als man ganz real sich küßte,
und der Liebsten gab ’nen Klaps?
Deshalb nun auch rufen müßte:
„Apps sind Apps und Schnaps ist Schnaps!“
© Micha Schneider