Es gab eine Zeit, da schrieb ich Liebesbriefe
handgeschrieben auf allerlei Papier.
Mir war danach so sehr aus meiner Herzenstiefe,
zerknüllte Versuche türmten sich neben mir.
Meine angeschriebene Liebe war zu weit weg,
Telefon noch nicht flat, es gab kein Internet.
Auch SMS waren ein Luxus, kosteten Geld,
man war somit auf Briefkontakt eingestellt.
Hielten uns so nah, während wir getrennt waren.
Dank Briefen in der Hand, nicht allein in der Nacht,
sie sehnsüchtig auf der Brust am Aufbewahren,
jede Zeile prägte sich ein, inwendig gut bewacht.
Jedes Wort war gut überlegt, korrigiert, nochmal!
Manchmal zu sehr aufgeregt, den Tränen nahe.
Zu groß war der Trennungsschmerz, das Interval
bis man sich wieder greifbar nah -> Herzfanfare!
Viele schöne und ergreifende Briefwechsel es gab,
wenn mit all der Liebe, die wir uns darin schrieben,
wir uns hätten auch tatsächlich so sehr lieb gehabt,
Romeo & Julia fänden uns ein wenig übertrieben.
Was blieb uns auch sonst für eine andere Option?
All das, was man sonst körperlich sich spüren ließ,
nur in Worten verpackt, nach der eigenen Kreation,
mit einem Lippenkussabdruck zum Abschied, süß!