Der Winter macht den Boden weiß,
der Bach, der See erstarrt zu Eis.
Die Kälte beißt in Ohr und Nase,
im Walde frieren Reh und Hase.
Drei Spatzen geben Lebenszeichen
und zetern lautstark, ohnegleichen.
Doch kennt ihr Streit nur kurze Dauer,
dann lockt der nahe Vogelbauer.
Schnee ruht jetzt auf den Tannenzweigen,
die sich nun ehrfurchtsvoll verneigen,
vor jener Macht am Himmelszelt,
die leise auf die Erde fällt.
Die ganze Welt scheint momentan,
aus Elfenbein und Porzellan.
Sie hat nicht viel von Tatendrang,
übt Sterbenszeit und Müßiggang.
Des Nachbarn große Kinderschar,
baut Schneemänner wie jedes Jahr.
Die blicken finster durch die Gegend,
doch was sie seh´n ist nicht erregend.
Denn schon zieht Dunkelheit darnieder
und streckt die frostig, kühlen Glieder.
Ganz still entschleicht ein Wintertag.
Ob´s morgen wärmer werden mag?
© Hansjürgen Katzer, Januar 2003