Seh ich mir die Sonne an,
möcht' ich bitter weinen,
längst im Sterben liegt sie wohl,
möchte nimmer scheinen.
Glimmt nur kränklich vor sich hin
- ihre Schönheit schwindet -
wie ein Greis im Sterbebett,
sich noch leise windet.
Ach, sie gleicht dem Licht in mir,
das vor Lieb einst brannte
und den Winter nimmer sah
und den Frost nicht kannte.
Eisig zieht der Winter hin,
doch ich möchte meinen,
dass die Frühlingssonne einst
bringt mein Licht zum scheinen.
(Ilka Berikhan)
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