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Gedichte über Hunde - Seite 37


Affentheater

Möchte der Mensch etwas erleben,
muss er sich in die Welt begeben.
Die Ferien sind oft die richtige Zeit
und der Weg ist meist nicht weit.
Tiere sind beliebt und machen froh,
drum waren wir im Affenzoo.

Der Zoo existiert seit vielen Jahren,
doch wir haben es erst spät erfahren.
Es ist kein Haus, wo Mumien warten,
sondern ein großer Park oder Garten.
Kinder und Hunde, groß und klein,
auch Rollstuhlfahrer passten dort hinein.

Die Affen dort in großen Herden
gezüchtet, untersucht und gefüttert werden.
Ringsumher auf Wiesen und Koppeln
noch andere Tiere laufen und hoppeln.
Pferde, Ponys, ein Känguru,
stehen außerhalb, gehören aber dazu.

Schildkröten sind auch dabei
und ein hübscher Papagei.
Wenn man zur Toilette wollte,
man immer mit ihm reden sollte.
Ich tat es: „Du alter Schreier!“,
da klang es mir nach: „Auweia!“

Und meine Frage: “Was ist los?“
fand er einfach ganz famos.
Dabei wurde er auffällig mobil,
sicher fragte man das viel.
Stand man auf von seinem Platz,
kam ein Stubentiger mit einem Satz.

Die Alpakas waren so zahm,
dass jedes aus der Hand das Futter nahm.
Doch leider haben sie ungebeten
uns kräftig auf die Füße getreten.
Pro Fuß gibt es nur zwei Zehen,
die aber wie Keile aussehen.

Da war es besser auf Stühle zu sinken,
reichlich zu essen und zu trinken.
Dabei konnte man das Theater sehen,
das in den Affengehegen geschehen.
Bei den Menschen geht’s nicht anders zu,
doch haben sie dabei mehr ihre Ruh.

Treibt der Wind ein grünes Blatt,
der ganze Zwinger Hektik hat.
Jeder will dies Blättchen haben,
um sich daran zu erlaben.
Alle Früchte die wir spenden,
erst mal in der Küche enden.

Die Tierpfleger wissen genau,
dass die Affen zwar sehr schlau,
aber alles fressen, was wir bieten
und dann leicht in Not gerieten.
Alles, was ein Affe sich nur denkt,
wird beim Mensch über Beamte gelenkt.

Sie sehen sehr oft aus wie wir,
drum vergleicht man Mensch und Tier.
Die Affen stehen zwar auf beizeiten,
doch sie müssen nicht wie wir arbeiten.
Und dass sie auf Bäumen leben,
würde das Immobiliengeschäft beleben.

Wir haben die Beispiele aufgeschrieben
und fanden sie garnicht übertrieben.
Das einzige was uns garnicht packt,
sie laufen alle splitternackt.
Keiner sagt mir dann frei und frank,
was wäre mit unserem Kleiderschrank?

18.07.2018 © W.R.Guthmann
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Spreewaldausflug, Teil 2

Schilf und Wasserkräuter blühen,
in ruhiger Fahrt vorüber ziehen.
Am Ufer Kühe, Schafe und Ziegen
durstig sich zum Wasser biegen.
Libellen schwirren in der Luft,
von Gras und Heu weht frischer Duft.

Am Uferrand schnell Nutrias rennen
Fische auf der warmen Sandbank pennen.
Im Wasser eine Ringelnatter schlängelt,
sich vor dem Kahn ans Ufer drängelt.
Und schon die erste Schleuse naht,
dort stehen Kinder, die auf Draht.

Sie singen Lieder, sprechen ein Gedicht,
und kurbeln der Schleusen Gewicht.
Unten zu und oben auf,
die Schleuse füllt sich langsam auf.
Oben zu und unten auf
gibt den Kähnen freien Lauf.

Auf dem Rückweg geht es drum,
alles wieder anders rum.
Weil das Kurbeln durstig macht,
den Kindern die Belohnung lacht.
Wenn der Kahn sich abwärts bewegt,
man auf die Kante ein Geldstück legt.

Mancher nutzt die kurze Zeit
für eine Toilettenangelegenheit.
Der Fährmann sagt:„Geld und Bier
lässt man doch am besten hier.“
Unterwegs kann man auch sehen,
wie Häuser auf den Kaupen stehen.

Ehe früher der Schornstein rauchte,
man einen eigenen Hafen brauchte.
Nebst Saatgut, Ernte, Heu und Stroh
fuhren auch Kühe und Schweine so.
Jetzt gibt es überall Straßen und Brücken,
wenn auch mit so manchen Lücken.

Dabei ist es ganz interessant,
schmale Brücken werden Bänke genannt.
Stundenlang waren wir unterwegs,
bei Sauren Gurken, Bier und Keks.
Im Hochwald kehrten wir dann fein
schließlich in ein uraltes Gasthaus ein.

Mutter ließ die Brust nun sinken:
„Jetzt werde ich essen und trinken!“

17.07.2018 © W.R.Guthmann
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