Gedichte über Humor - Seite 819

Endlos kreisen die Gedanken,
leerer Kopf, blockiert mit Schranken.
Stetig sie sich sinnlos drehn,
das Ende ist nicht abzusehn.

Die Unruhe vegetativer Natur,
schlaflos, ein Nervenbündel pur.
Planlose Absicht dahinter steht,
die welt zur Zeit verkehrt sich dreht.

Der Verstand gerade die Herrschaft verloren,
Überlegungen momentan verworren.
Ein Denkfehler schleicht sich in´s System,
Synapsen im Streik, es gibt ein Problem.

Das Gehirn gibt den Befehl,
bevor ich mich noch weiter quäl,
Blutzufuhr gleich minimieren,
das könnt zu einem Kollaps führen.

Adrenalinspiegel kompensieren,
sofort die Kuh vom Glatteis führen.
Geschockt meldet die Peripherie,
der Kerl fällt um, ihm wackeln die Knie.

Kein Erbarmen, kein Weh und Ach,
jetzt ist Ruhe, der Kerl liegt flach.
Sein Körper hat sich ihm verweigert,
er hatte sich in etwas reingesteigert.

Der Marmorboden war unbequem,
jetzt hat er zusätzlich ein Problem.
Da hilft kein Jammern, kein Geheule,
seinen Kopf ziert eine dicke Beule.


@ Nordwind 2011

schlecht vorbereitete(s)Gedicht(e)

Ein Dichter liest aus seinen Werken,
heißt`s ja, es kommt halt besser an.
Kann sich ja auch nicht alles merken,
also gibt es Lesungen dann und wann.

Und ne eben solche fand grad statt.
ja, und man hörte ihm andächtig zu.
Meingott, wie oft er sich verlesen hat,
radierte ständig, doch behielt die Ruh.

"Ja, so ist`s besser!"Sein Kommentar.
"Ja, ich fang nochmal von vorne an!"
Und das nach langer Zeit, doch klar,
dass man sowas nicht erwarten kann.

Naja, Geduld halt schließlich Grenzen.
Stühle rückten."Darf ich um Ruhe bitten!"
Er sah kurz auf. Ja, wollt man schwenzen?
Und die Lesung ist dann fortgeschritten.

Endlich am End des Werkes angekommen,
hat er Aplaus erwartet und ein Lachen.
Doch hat fremde Worte nur wahrgenommen.
Meist türkisch und:"Wir saubermachen!"