Gedichte über Humor - Seite 569

Ein Zahn ist oben abgebrochen,
der Paps hat mit dem Sohn gesprochen:
"Der Fall ist schwierig immerhin,
der Arzt muss jetzt die Wurzel ziehn.
Und dieses geht nur mit Narkose -
Nur Mut, du bist ja schon der Große!

Und weil die Sache nun so ist:
Wenn du dabei ganz tapfer bist,
verspreche ich das eine dir,
bekommst du ein Geschenk von mir."

Der Sohn bestand es einwandfrei.
Und als die Sache war vorbei,
spricht er zum Vater: "Papi, guter,
bekomme ich jetzt 'nen Computer?"

Der Vater spricht: "Ich schenk dir was,
doch das wär ein zu teurer Spaß!
Das wäre ja schon Größenwahn -
für einen solchen kleinen Zahn!"

Der Junge sagt nach kurzer Zeit:
"Ich bin ja kompromissbereit,
was meinst du Papi, reichte das,
wenn ich mir a l l e ziehen lass?"



Anmerkungen von Heinz Säring zum Gedicht:

Dem Gedicht liegt eine wahre Begebenheit zugrunde, die ich der Zeitschrift "Readers Digest" entnommen habe, welche ich seit Jahren abboniere und wegen ihrer vielseitigen interessanten Beiträge weiterempfehlen kann.
Heinz Säring

sonderbare Erpresserwünsche

„Ham se das Geld?“Ja klar doch, klar!“
„Wie Sie sagten, zehn Millionen, in bar!“
„Etwa kleine Scheine?"Ja, ja!“ "Zu dumm!“
„Nee, die tauschen se gleich mal wieder um!"

„Ich will nur Münzen haben, klaro man?“
„Wie, alles in Münzen, ja aber, und dann?“
„Sie könn blöd fragen, das weiss man doch?“
„N`vollgetankten Stapler natürlich noch!“

„Achja, Polizei bleibt aus dem Spiel!“
„Ja, und daß se mich da nicht „umgarn“?
„Oh nein, geht schließlich ja um viel!“
„Genau, muss sicherlich mehrmals fahr`n?“

Ja, und daß wir uns da recht verstehn?“
„Naja, das Sie wissen was ich meine“!
„Ja, sonst wird`s für Sie unangenehm“!
„Keine großen Münzen ja, alles kleine!“

Ein Fahrer, zum Stoppen gewunken,
der hält auch ganz ordentlich an.
"Ich glaube, Sie haben getrunken!"
"Nein, da ist nun wirklich nichts dran."

Der Bulle: "Ich will Sie was fragen:
Wenn nachts sich zwei Lichter bewegen,
Sie sollen mir ganz schnell mal sagen,
was kommt Ihnen da wohl entgegen?"

Der Fahrer: "Natürlich ein Auto."
Der Bulle: "Ein Auto - oke,
doch ist es genau ein Mercedes,
ein BMW oder VW?"

Der Fahrer: "Das kann ich nicht sagen,
doch ist diese Frage gemein!
Darf ich Sie jetzt auch mal was fragen?"
Der Bulle, der lässt sich drauf ein.

"Am Straßenrand steht eine Dame,
in Netzstrümpfen, Minirock, Oh!
Für was macht sie da wohl Reklame?
Man sieht auch die Hälfte vom Po."

Der Bulle: "Das ist eine Nutte."
"Ganz recht, nur wüsst ich gern genau:
Wer ist von den Dreien die Gute:
Ihre Tochter? Ihre Mutter? Ihre Frau?"

Der Bulle schlüg' zu, wenn er könnte,
der Fahrer der lachte erst bloß.
Doch wer von den Beiden am Ende
war wohl seinen Führerschein los?

Eine Mutter mit Söhnchen macht Urlaub am Meer,
den Jungen, den brachte sie erstmals hier her.
Nach Ankunft nahm sie ihren Sohn bei der Hand
und führte ihn gleich erst mal raus an den Strand.

Dort hatte ein Mann eine kluge Idee,
er ging mit viel Flaschen heran an die See,
er ließ dann die Flaschen voll Meerwasser laufen,
um sie mit geringem Gewinn zu verkaufen.

Die Mutter mit Sohn sah'n ein Weilchen in Ruh
dem Wasserverkäufer, der fleißig war, zu.
Was will eine Käuferin damit erfrischen?
Vielleicht ein Aquarium mit Meerwasserfischen.

Die Beiden entschließen sich, essen zu gehn,
auch Mittagsschlaf finden sie danach ganz schön.
Und später - es waren paar Stunden verronnen -,
es hatte inzwischen die Ebbe begonnen,
zum Wasserrand musste man weiter nun gehn.
Dort sah man den Mann mit den Flaschen jetzt stehn.

Der Kleine, der wusst' nichts von Ebbe und Flut,
er war jetzt entsetzt, was der Flaschenmann tut!
Und plötzlich, da kamen ihm Tränen gelaufen:
"Darf der hier denn das ganze Wasser verkaufen?"