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Gedichte über Humor - Seite 528


Verführerische Dienstreise

Der Chef mit Tippse - flottes Kind -
heut unterwegs auf Dienstfahrt sind.
Die Fahrt ergab sich ziemlich schnell, -
Man sucht zwei Zimmer im Hotel.

Man kriegt nicht immer, was man sucht,
es ist fast alles ausgebucht.
Es war kein Einzelzimmer frei,
und noch dazu im Monat Mai!

Was beide sich vorher nicht dachten:
Man muss zusammen übernachten.
Zwar nicht, wie sie es gerne hätt,
o nein, es war kein Doppelbett.

Dem Chef ist das nicht grad zum Lachen,
nun aber ja, was soll man machen?
Er nimmt's mit Treue sehr genau
und denkt an seine liebe Frau.

Beim Ausziehn machts das Mädchen schlau,
wie eine kleine Striptease-Schau,
denn auf Verführung steht ihr Sinn.
Er - vorsichtshalber - guckt nicht hin.

Cool wird er bleiben, aber sie,
sie sagt sich: Heute oder nie!
Sie denkt sich, vielleicht klappt es bald
mit einem besseren Gehalt.

Es wär schon was, so jung und zart, -
jedoch, der Ehemann bleibt hart!
Die Betten stehen zwar getrennt,
doch keiner von den beiden pennt.

Da traut sie sich, leicht hinzuhauchen:
"Ich könnt' noch eine Decke brauchen,
mir ist so kalt, wie einem Fohlen,
ach könnten Sie mir eine holen?"

Dem Mann erscheint das schon total,
wie'n Winken mit des Zaunes Pfahl.
Das Mädchen friert doch nur zum Schein!
Da fällt ihm plötzlich etwas ein:

"Wir spiel'n heut Nacht mal ganz und gar,
wir wär'n ein altes Ehepaar!"
Sie geht sehr gerne darauf ein.
"O ja," ruft sie, "das wäre fein!"

Doch er, wie eine Axt im Walde:
"Hol dir doch deine Decke, Alte!"
Das hört sie mit Entsetzen da,
sogar die Tränen war'n ihr nah.

Er sprach: "Die Sache war doch klar:
Wir spiel'n ein altes Ehepaar!"

Vielleicht schon in der nächsten Runde
dann wieder eine Märchenstunde!
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Die Versuchung

Vor kurzem, da kam ich am Parkplatze an,
und vorn an der Frontscheibe sah ich sodann,
da fand sich ein Zettelchen unter dem Wischer:
"Ach rufen Sie an, ich bin Erika Fischer".

Es folgt ihre Nummer, "Wir müssen uns sehn,
ich kann es nicht ändern! Es ist halt geschehn."
Bin lange schon Ehemann, dacht ich betrübt,
und jetzt hat ein Mädchen sich in mich verliebt.

Ein schönes Gefühl, wie es da in mir rief:
"Ich wusst es doch immer, ich bin attraktiv!"
Da lebt man so leidlich mit Kindern und Frau,
das wird wohl so bleiben, man wird langsam grau.

Doch dann eine Stimme, die innerlich spricht:
Sich einmal zu treffen, das schadet doch nicht!
Dann hat man ja Zeit und dann wird man ja sehn,
ich kann nichts dafür, dass die Fraun auf mich stehn!

Vorhin wollt ich beinah den Zettel zerknüllen,
jetzt will ich doch erst mal die Neugierde stillen.
Wie jung ist das Mädchen? Ist's blond oder braun?
Ich werd sie von vorn und von hinten beschaun.

Bedenk, du bist jung! Es ist Frühling, ist Mai!
Du gehst ja seit langem am Leben vorbei.
Familie, naja, mit der Zeit wird das schal -
Genieße die Jugend! Man lebt nur ein mal!

Wie sieht es wohl mit ihrer Unschuld noch aus?
Mit solchen Gedanken nun fuhr ich nach Haus.
Ich lass jetzt das Fahrzeug am Straßenrand stehn,
um erst einmal kurz in die Wohnung zu gehn.

Ein Blick im Vorbeigehn - ich seh wohl nicht recht ?!?
Totale Enttäuschung! - Fast wird es mir schlecht!
Es ging ihr ja gar nicht um mich, dieser Dame!
Nein, rechts - volle Länge - 'ne mächtige Schramme !!!

Das geht unter 2000 Euro nicht ab!
Nur gut, dass ich jetzt ihren Zettel noch hab.
Da hab ich doch instinktiv richtig gehandelt,
sonst hätt sich die Sache in Schaden verwandelt.

Die Frau - Mittelalter, Bezirksliga-Klasse -
da war wirklich gar nichts von Jugend und Rasse!
Das hat mich natürlich auch niiie int'ressiert -
ich hätte doch nicht meine Ehe riskiert !!

Wir haben das mit der Versich'rung geklärt,
und ich habe weiter mein Weibchen verehrt.
Man hat sich am Ende noch flüchtig gegrüßt,
und ich hab ganz heiß meine Moni geküsst.
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