Gedichte über Humor - Seite 514

auch wenn das Honorar ein „Flopp“


Das Skelett, dass jobt jetzt als Model,
in einer, wohl für länger, Universität.
Denn als Model, halt so für Mode, gell,
auf nem Laufsteg, wär`s wohl eh zu spät?

Ein Blickfang wär`s auch wahrlich nicht,
wo man ja pussieren muss,und sich drehn.
Na, da wär`n freie Knochen und Gesicht,
wohl nicht gerade als Genuss zu sehn?

Man stelle sich`s vor, in Bademode.
Was wäre das für ein Anblick nur?
Naja, zumindest halt eine Methode,
es zu zeigen mal, was Erotik pur?

Nein, in der Uni, war`s da schon besser,
und auch gut aufgehoben, beim Professor.
Nun, es wurde zwar auch hier begafft,
doch nur, damit man Prüfungen schafft.

Nunja, es gab für den Job kein Honorar,
was für Model`s ja selbstverständlich war.
Egal, s`wär eh nur durch die Ripp gefallen
ein Honorar, und tät zu Boden dann knallen.

“Guten Tag Herr Luzifer,
bei Gott wie ist die Hölle leer,
Es ist saukalt und es tut stinken,
wann gibt es endlich was zu trinken?
Man sieht nur gift`ge Dämpfe schweben,
wie soll ein Mensch da überleben?“

“Zum Einstand gibt’s ein Gläschen Wein,
doch das mit Gott, das lass hier sein.
Doch es ist wahr, es ist recht leer,
doch droben stirbt halt keiner mehr.
Man ist gesund, drum wird man älter
und darum wird es hier halt kälter.
Denn keiner will den Ofen heizen,
weil diese Arbeit würd nicht reizen.“

“Vielleicht sind nur, bedenk ich´s recht,
deine Bedingungen ganz schlecht.
Du zahlst doch einen Hungerlohn,
ja, was erwartest du dann schon?
Mach nen Tarif, ach sei so gut,
aus mit der IG Höllenbrut.

Da muss ich mir den Petrus loben,
dort wo die süßen Engel toben.
Er hat dort einen Stundenlohn,
im Jenseits träumt man nur davon.
Der kann mit seinen Löhnen protzen.
Doch deine sag ich, sind zum Kotzen.“