Gedichte über Humor (Seite 494)

kein Kammerkonzert für die billigen Plätze

„Hey, sagen se mal wann fangen Die an?"
„Psst, Silentium bitte, stören Sie nicht!"
„Ich hab bezahlt, ich will was hören man!"
„Haut rein da vorn!"Psst", setzen Sie sich!"

„Was heisst hier„psst“ man, ist doch wahr!"
Und er forderte lautstark.“Ja, nun man los!"
Doch sie spielten schon, war im nicht klar.
S`war was Klassisches, und sehr leise bloß!

„Man, ne Stunde wart ich jetzt schon!"
War er da motzen, ganz von hinten dann.
Und vorn erklang der letzte Kammerton.
Dann standen se, machten den “Bückemann“.

wir lassen einen Faden hinunter

Ja, zu erforschen gilt ja Vieles noch.
So wie da im All, das „schwarte Loch“.
Man möchte ja wissen, wie tief es ist?
War nur die Frage, wie man`s vermisst?

Ja, Gedanken hat man sich gemacht,
da schon, wie Dies wohl möglich wär?
Und man kann sagen, es ist vollbracht.
Doch leider ist das „Ding“ sehr schwer.

„Doch irgendwann wird`s möglich sein!“
Versprach da jüngst ein „Forschungshirn“.
Sie ins All zu bringen, noch lagert sie ein.
Ein riesen Ding die Rolle, ne Menge Zwirn.

„Nein, der Faden der ist schon markiert“!
„Weiss was Ihr denkt!“ Die sind doch „hier“!
„Nee, Die dachten mit, haben`s kapiert!“
„Ja, und notfalls, hieß es, verlängern wir!“

Eine Schneckenpost

Lieg am Ufer von der Seine,
neben mir sitzt die Marlene.
Nackt die wohlgeformten Beine,
fängt ne Flasche, eine kleine.

Da drinnen steckt ein altes Blatt,
auf das wer was geschrieben hat.
Ganz neugierig macht sie sie auf,
auf diesem Zettel da steht drauf:

Hock allein auf dieser Insel,
ach bin ich ein armer Pinsel.
Habe hier kein Televischen,
leb von Äpfeln nur und Fischen.

Dieses schon seit vielen Tagen,
könnt Gesellschaft gut vertragen.
Ein pralles Girl mit großem Busen,
mit der könnte man herrlich schmusen.

Denn Robinson, der lebt nicht mehr,
mein Gott, wie ist das lange her.
Geschrieben hat den alten Brief,
ein Freitag, ja ich lach mich schief.

im Banne seines faulen Geistes

Ja, körperlich war er noch fit.
Könnt praktisch machen alles mit.
Doch da war ja noch sein Geist,
der leider auf das alles scheisst.

„Mit Sport und so, das lass mal nach,
aus dem Alter sind wir ja wohl raus!"
Meinte sein Geist. “Mensch, werde wach!"
"Man, am Schönsten ist es doch zu Haus!"

„Warum bewegen, schon gar nicht wir!"
„Na siehste, geht doch!" So der Geist.
„Nee, lass und mal auf`m Sofa hier!"
"Bewegen ist Stress, wie de ja wohl weißt!"

„Naja, Ausnahmen gibt`s natürlich auch!"
"Die gibt`s überall, wie jetzt auch hier!"
„Spürste nich auch so`n Kribbeln im Bauch?"
„Sei doch mal so lieb und hol uns`n Bier!"

„Ist das nicht geil? “Nu prost und hopp!"
„Ah, Du stehst grad, kümmer dich mal drum!"
das Programm man, das ist echt`n Flopp,
Schalt doch die"Glotze"da gleich mal um!"

Schiffbruch und kein Land in Sicht

„Also ich find wir machen ne kleine Rast!“
„Man, waas für blöde Ideen Du manchmal hast?“
„Ich mein ja nur, da schwimmt grad Eins!“
„Schade, hätt gepasst, wir ham ja Keins!“

„Was hätt gepasst, na kannste noch?“
„Nee, deswegen ja, aber Du wollst ja nich!“
„Was wollt ich nich, nun sag`s mir doch?“
„Na das Boot da“! “Waaaaaas?“ Ja, ärgerlich!"

Gedichte über Humor - Seite 494

kein Kammerkonzert für die billigen Plätze

wir lassen einen Faden hinunter

Eine Schneckenpost

im Banne seines faulen Geistes

Schiffbruch und kein Land in Sicht