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Gedichte über Humor - Seite 1088


Traumangebote - und ihre wahre Bedeutung

Ein schönes Haus, zentral gelegen,
für Handwerker ist’s anzustreben,
ein kleiner Garten ist vorhanden,
ein „wenig“ Wildwuchs ist entstanden,
was sich jedoch verändern lässt,
dann wird dies Eigenheim zum Fest!

Die Wahrheit sieht ganz anders aus:
Das steht ein ziemlich altes Haus,
„zentral“ gleich bei der Autobahn,
mit einem Dschungel hintendran.
Macheten bräuchte man dafür,
gelangte man erst mal zur Tür!

Und diese hat viel Rost am Riegel
sowie das Dach manch losen Ziegel.
Wenn die erst auf den Kopf mal fallen,
wird manch Handwerker nur noch lallen.
Das „schöne“ Haus, zentral gelegen,
mit rustikalem Charme – von wegen!

Ein Mann in seinen besten Jahren,
der hat im Leben viel erfahren,
er will den neuen Anfang wagen,
und sich mit DIR durchs Leben schlagen.
Er ist charmant, gebildet, nett,
´ne Sportskanone – auch im Bett.
Sehr eloquent und hat gespart,
wie viel, er Dir gern offenbart!
Ein Traum wir Dir hier suggeriert,
doch was ist wirklich da passiert?

Er ist ein Mann mit Mitte Sechzig,
sein Leibesumfang – mittelprächtig.
Der Rettungsring steht fest und starr,
und was ihm ausgeht ist das Haar.
Hat viel erlebt – 10 Jahre Knast –
und nachher nicht mehr Fuß gefasst.
Die Schulden fressen ihn noch kahl,
sein Girokonto – eine Qual!

Die Eloquenz ist sehr beschränkt,
weil er mit seinem „Kleinen“ denkt…
Drum läuft’s im Bett weiß Gott nicht rund,
er lebt auch ziemlich ungesund.
Der Mann will meistens seine Ruh‘,
die letzte Frau hieß „Blöde Kuh“.
Traumangebote gibt es nicht,
was immer auch die Werbung spricht…
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Sommelier - na denn mal Prooost... Weinseelig III

Ein Weinkenner hat kürzlich Worte gemacht
andächtig hörte ich zu mit Bedacht
ganz neue Eindrücke hab ich gewonnen
die Weinsprache hat er weitergesponnen

Mit blumigen Worten Aromen betört
den Weingeist leibhaftig heraufbeschwört
Die Kleine Reblaus lief diesem Streber
ganz bestimmt schon über die Leber

Da hat wer die Reben wohl richtig studiert
die fraglichen Namen schön vorgeführt
Klötener Katzenpfuhl wie LSD
Poysdorfer Saurüssel Pisse Vieille

Gerümpel von Wachenheim und Eselshaut
Le Vin De Merde - Mon Dieu wie versaut
Aus Strümpfelbach kommt der Sorgenbrecher
Sauloch und Sackträger ab in den Becher

Der Graacher Domprobst schmort sicher heuer
im tatsächlich Vaihinger Höllischen Feuer
Der Ockfener Bockstein störrisch zugleich
wahrlich im Zeltinger Himmelreich

Hexenblut Katzenkopf stehn auf der List
Briedeler Herzchen wie der Egoiste
Dürnsteiner Flohhaxn und Domina
auch der Kröver Nacktarsch war da

Er klärte uns auf ganz ohne Gewähr
als ob das Bouquet vermenschlicht schon wär
manchmal flüssig dann abgehackter
schmeichelt dem Weine - als hätt der Charakter

Würzig geschwollen man kann es nicht glauben
die besseren Menschen sind sicherlich Trauben
ein Naturell erlesen erhaben
was so diverse Leute nicht haben


Frisch und spritzig soll jugendlich sein
vollmundig sind ganze Klötze im Wein
Elegant - zu den Besonderen zählt
ohne Rückgrat wem Säure hier fehlt

Schwach entwickelt - es fehlt unterdess
der fortgeschrittene Reifeprozes
Reif aber reizlos langweilig und fad
wenn er die Frische schon verloren hat

Körperreich aber geschmeidig oho
Prädikat wertvoll auf hohem Niveau
vom Höhepunkt spricht man allzuleicht
hat er optimalen Zustand erreicht

Die ungewöhnliche Ausdrucksweise
auf dieser kulinarischen Reise
gehört wenn sie auf der Zunge zergeht
letztendlich wie´s Amen zum kirchlich Gebet

@ Nordwind
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