Wanzenwecken
(Gedicht zum 1. Maien)
©Hans Hartmut Karg
2017
Der 1. Mai weckt frisch und fröhlich
Die Zecher, die mit Bollerwagen
Nach ihrer Sucht genüsslich jagen
Und locken damit Dich und mich.
Menschen fliehen Schnaken, Zecken,
Doch nur durch die Dauerflucht
Verstärken sie die Wandersucht:
Das steigert alles Wanzenwecken.
Wanzen gehören zu den Tieren,
Die schreiben erst, wenn sie in Nöten,
Gedichte als Afterpoeten
Und hoffen, Schande zu verlieren.
Ja, das gelingt den Wanzen nicht,
Weil Heinz- und Waltlinge so ranzen,
Die täglich sie kritisch betanzen,
Denn das ist ja ihr Stammgericht!
Deshalb scheitern viele Wanzen,
Weil Kritik im Afterposten
Bringt die Reime zum Verrosten –
Sagen jene, die so ranzen....
Weckt mir auf die lieben Wanzen,
Damit sie Gedichte schreiben
Und sich nicht am Beißen reiben,
Denn SIE sind wahre Emanzen.
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