Gedichte über Hoffnung - Seite 275

Der Teufel hat den Schnaps gemacht
und uns auch um den Schlaf gebracht.
Denk ich nur an unsere Nachbarin,
sind Schlaf und Ruhe mir dahin.

Dann rast mein Herz wie ein Komet,
der Blutdruck in die Höhe geht.
Ich laufe schnell von Ort zu Ort,
so treibt mich meine Sehnsucht fort.

Und ist der Durst auch noch so klein,
ziehe ich in unser altes Gasthaus ein.
Der Wirt mich noch von früher kennt
und werbend meinen Namen nennt.

Er schenkt mir Bier und Schnäpse ein,
ich lasse ihm dafür so manchen Schein.
Kann ich endlich nicht mehr stehen,
bemüh ich mich nach Hause zu gehen.

Komm ich bei der Nachbarin vorbei,
schau ich nach, ob sie zu Hause sei.
Da haben mich ihre Worte getroffen:
„Hau bloß ab, Du bist besoffen!“

27.01.2018 © W.R.Guthmann

Was hatte ich eigentlich damals bei den anderen gesucht?
Ich hatte doch schon vor Jahren ein Ticket ins Glück gebucht.
Obwohl mein Herz wurde in der Kindheit viel geschunden,
hatte ich doch einen lieben Mann gefunden.

Dieser hatte eigentlich alles für mich getan.
Heute darf ich nicht mehr sagen: "Du bist mein Mann."
Nach 20 schönen Jahren hat er sich langsam abgewendet.
Ich wurde regelrecht von anderen Männer geblendet.

Er wusste es, was ich tat.
Trotzdem sagte er immer wieder, das er mich lieb hat.
Fehler kann man verzeihen, wenn die Liebe groß genug ist.
Nur mir kam es nicht in den Sinn, das Du der Einzigste bist.

Der Einzigste, der meine Sehnsüchte kennt.
Und doch habe ich mit anderen Männer gepennt.
Du warst auch der Einzigste, der meine Ängste nahm.
Den Sex mit Dir empfand ich als lahm.

Dabei sind es doch beide Parteien, die an sich arbeiten müssen.
Schwanger wird man eben nicht vom Küssen.
Leider war unser erste Tochter nicht von ihm.
Er zog sie trotzdem auf, was anderes kam ihm nicht in den Sinn.

Bei der zweiten hat man es gesehen, das sie von ihm ist.
Da hilf mir auch nicht irgendeine List.
Das dritte Lind habe ich mir weg machen lassen.
Ich glaube, ab diesen Zeitraum begann er mich zu hassen.

War gut drin
im Lebensgeschehen.
Durch die Droge
leichter gesehen.

Wirkte schleichend
wie ich es noch will.
Sie forderte listig.
In mir so still.

Zeiten der Täuschung.
Dabei verschätzt.
Sucht hatte schon
die Krallen gewetzt.

Das Gewissen flehte.
Erkennen begann.
Bewirkte Ersehnen
nach helfender Hand.

Neues Bedenken.
Einsicht gewonnen.
Durch Helfer und Glaube
dem Abgrund entronnen.