Manchmal in der Nacht, da bohrt sich dieses Geschwür, wie ein Parasit auf der Suche nach Blut durch meine Rippen. Als würde dieses Ding wissen, wo es den geringsten Widerstand erfährt.
Nimmt mir die Luft zum Atmen, wenn ich verschnaufen will.
Nimmt mir mein Augenlicht, wenn ich Durchblick brauche. Nimmt mir Neuronen, wenn ich am Grübeln bin. Nimmt mir Kraft, wenn ich am verzweifeln bin. Bricht Narben auf, wenn sie am Heilen sind.
Hat eigene Gänge, wie Ameisen bewegt es sich durch meinen Körper. Nistet, wo mein Herz zu schlagen traut.
Und beißt, wenn es vergessen braucht.
Mein Körper, ein Panoptikum, verblasstes festgemacht zu Wachs verbaut und ausgestellt. Geht mir nah, wenn ich am fernsten bin. Entfernt sich, wenn ich Nähe will.
©RainerKahnung
"Mein Denken oszilliert zwischen rasender Betriebsamkeit und Leerlauf!"