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Gedichte über den Herbst - Seite 86


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Bald kommt der Herbst ...

(Die Frucht der Hoffnung ist die Kraft des Überdauerns)

Ich denke ich sollte es heute wagen
Zum Herbst ein paar Worte vorzutragen
Zu der Jahreszeit die doch so sehr zerrissen
Der Zeit in der wir mal die Sonne mal die Wärme missen

Zu der Jahreszeit die so erfüllt mit satten Farben
Zu den Tagen die an des Lichtes Fülle darben
An denen das Herz über die Art des Jahresniederganges hoch beglückt
An denen wir von der Vorausschau auf den dunklen kalten Winter tief bedrückt

Zu den frühen Stunden zu denen die Welt weiß eingepackt in filigranem Reif
Stunden zu denen der Nebel umherzieht mit wogendem Schweif
Den frühen Abenden die uns zur Winterruhe führen
Den langen Abenden an denen wir die Macht der Dunkelheit verspüren

Mal machen dunkle graue Regenwolken sich am Himmel breit
Stürmisch zeigt sich die Natur von Zeit zu Zeit
Dann wieder erwärmt der warme gelbe Sonnenschein
Das herbstliche Gelb, das Rot und nicht zuletzt das Braun zu neuem Sein

Das Grün auf dem sattschwarzen nassen Ackerboden
wirkt wie aus tiefster Tiefe aufs Fruchtbarste erhoben
Es hebt sich ab aus des Zwielichts stummem Kontrast
Zum vergehenden Blatt
Zu dessen Farbenspiel in feuchtem Morast

Der Herbst verwischt des Sommers Spuren
Entrückt des Jahres sommerliche Figuren
Reduziert des Jahres Früchte auf das Wesentliche
Und bereitet damit dem Überlebensfähigen eine Nische

Der Herbst scheint als ein Spiegel der Kraft
Die selbst während des Unterganges für die Zukunft schafft
Er gleicht einer Harmonie der Ewigkeiten
Die miteinander um das Überleben streiten

Er schöpft aus des Jahres Fülle
Verpackt in des Samens Hülle
Entlässt zuversichtlich in dunkle Nacht
Was des Sommers aus wohliger Wärme gemacht …


© Auris cAeli
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