Sortieren nach:

Gedichte über Glück - Seite 410


Ruchocinek (Brückenfeld)

Ich sollte nach Ruchocinek
auf Deutsch Brückenfeld fahren
Jedoch bleibe ich zu Hause
Ich faulenze hier
weil mein Asyl mir entnommen wurde

Ich hab' keine Würde mehr
Ich suche nach einer festen Arbeit und einer festen Freundin
aber mein Fortunarad ist kaputt
Es gibt dort vielleicht keine Glut
oder?
Ich rufe einen Notrufdienst an, aber
der Mechaniker fährt so langsam, als ob er mit einem Esel aus China die Ersatzteile besorgen muss!
(und das ist in meinem Fall kein Muss!)

Ruchocinek
Brückenfeld
Es gibt dort jedoch keine Brücken
Aber Felder hat man in Hülle und Fülle
Gülle ist es auch dabei

Im Internet gibt es nicht so viele Information
über diese Ortschaft
aber ich bin ein Wissenschaftler
Ich kann alles finden
sogar wenn der Laie denkt
dass es hier keine Erwähnungen gibt

Ich gebe mich nicht auf
Ich kämpfe um jede Information
wie um Freiheit der deutschen Nation
Ich hab' auch Akten gefunden
aber sie sind mit Kurrentschrift geschrieben
Ich kann leider diese Handschrift nicht entziffern

Ich kenne zwar Ziffern
aber die Kurrentschrift ist ein Scheißschrift
Immer haben nicht nur ich sondern auch andere, vor allem meine KommilitonInnen Probleme mit der Lesbarkeit meiner Handschrift
Für viele ist das einfach eine Enigma-Schrift
Man muss viele Maschinen kaufen
um sowohl diese Texte als auch meine Gedanken zu dechiffrieren
Ich werde versuchen, meine Handschrift zu verbessern
Meine Dozenten sagen immer
(außer Marta Wimmer)
Das ist überhaupt nicht lesbar!
Entweder mit oder ohne bar
Aber sie lesen alles sowieso
Und ich bekomme ziemlich gute Noten
Ich gebe ihnen wie ich schon sagte keine Banknote

Ich versuche immer noch Kurrentschrift zu lernen
aber ich werde sterben
bevor ich alle Regeln kennenlerne

Zurück zu unserer Ortschaft:
Im deutschen Internet kann man ein dummes
Communiqué über Umbenennung der Ortschaft aus dem 26.10.1939
Nein, ich habe weiter recherchiert
Ich habe gefunden
dass es dort im Jahre 1905 400 Menschen gibt
Viermal so viel wie heute

Na ja, es gibt hier keine Arbeitsangebote
Das ist ein Kaff
Hier lebt(e) kein Leopold Staff
oder?
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Erkenne die Vergeblichkeit / Der Genuss des Nicht-Handeln

Schau sie dir an:
Wie sie umherlaufen, immer in Eile.
Sie wollen dies, sie wollen das.
Das Leben ist kurz, sagen sie.
Nutze den Tag, sagen sie.
Sie reden, als würde am Ende ihres Lebens
Ein Richter auf sie warten, der urteilt,
Ob sie ihr Leben nicht verschwendet haben.

Scheiß auf Carpe diem!
Scheiß auf „Du sollst!“!
Keine Tränen, kein Schweiß, kein Blut.
Dies sind Formeln ständiger Unruhe.
Sklaven sind sie! -
Ihre Ketten selbst geschmiedet und angelegt.

Die Einen suchen die große Liebe,
Die Anderen das große Geld.
Diese sind hungrig nach Macht,
Diese streben nach Ruhm und Ehre.

Diese quälen sich mit Sport und Diäten,
Diese sind an ihren Schreibtisch gefesselt.
Sie steht immerzu vorm Spiegel,
Er immer über ein Buch gebeugt.

Sie alle treibt der gleiche Glaube an:
Erst dann werde ich glücklich sein,
Erst und nur dann.
Besessen und blind sind sie,
Dass sie oft zu spät erkennen,
Dass letztlich doch alles vergeblich ist.
Dass alle Mühen, alle Leiden,
Die vielen Kämpfe
Umsonst waren.
Und alle, die begehren,
Niemals Ruhe finden.
Denn sogar der, dessen Wünsche sich erfüllen,
Der die Schlacht siegreich bestanden,
Wird erkennen, dass er selbst immer das Übel war.
Denn nie wird er etwas wirklich besitzen,
Denn alle Dinge gehören dem Schicksal.
Und nie wird die Salzwasser-Quelle seiner Wünsche austrocknen,
Wenn er sie nicht selbst zuschüttet.

Wer die Liebe gefunden hat, fürchtet sie wieder zu verlieren.
Und mit allem Geld der Welt kann man sich keine Ruhe erkaufen.
Nur man selbst kann sich befreien.
Wer Macht hat, fürchtet sie wieder zu verlieren.
Und noch so viel Liebe und Fürsorge wird kein Elternteil davor bewahren,
Dass auch sein Kind einmal sterben wird.
Kein Ruf, kein Werk, keine Tat ist so groß,
Dass die Zeit nicht alles vergessen macht.

Erkenne die Vergeblichkeit!
Lasse los von allen Wünschen und Hoffnungen.
Niemals wirst du Ruhe und Freiheit finden,
Solange du begehrst und kämpfst.
Nur du selbst kannst dir Ruhe geben.
Lass alles unnötige Tun.
Scheiß auf alles!
Scheiß auf die Liebe!
Scheiß auf Geld und Konsum!
Scheiß auf Ruhm und Ehre!

Befreie dich aus deiner eigenen Sklaverei.

Denke an die Erkenntnisse:
Alles ist vergänglich.
Die Welt ist deine Vorstellung.
Erkenne, was du wirklich kontrollierst.
Vertraue nie dem Schicksal.
Leiste keinen Widerstand.

Setz dich einfach hin.
Entziehe dich dem ganzen Irrsinn.
Lass die Welt vorbeiziehen wie Wolken.

Tue einfach nichts.
Höre auf zu denken.
Gehe auf in dem Moment.
Spüre die Bedeutungslosigkeit des großen Ganzen.
Es gibt keinen Richter, der auf dich wartet.
Es gibt nur dich
Und die endlose, unbegreifliche Leere.
Die Welt bist du.
Es liegt an dir.
Finde die große Ruhe.
Das Einzige was wirklich zählt.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige