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Gedichte über den Glauben - Seite 61


Keinen Ausweg mehr

Ich sehe keinen Ausweg,
ich muss hier weg damit ich nicht verreck.

Mama ich werde hier sterben
ich falle grad  ins Verderben.

Ich halte es nicht mehr mit mir aus
helf mir doch bitte hier heraus.

Mama es tut mir so leid dass ich mich hasse ,
geradewegs laufe ich in eine Sackgasse.

Kind was habe ich falsch gemacht?
was hat dieses fegefeuer entfacht?

Du denkst ich steh am Höllenrande
Mama wie kann ich dich retten vor dieser Schande?

Genau deshalb kannst du mir nicht helfen,
denn du bist Teil dieser scheinheiligen Elfen.

Mama ich kann nicht dich auch noch retten,
dann würde ich noch mehr mit dem Tod chatten.

Mama ich muss dich leider verlassen
mich vor dir schützen und dich nicht mehr so doll lieben und hassen.

Das Gefängnis hat mich vor euch geschützt,
ihr durftet mich nicht besuchen es hätte mir nichts genützt.

alle dachten ihr müsst ja voll schlimm sein
alles verschleiert, alles nur ein Schein?

Wieso geht es mir denn so schlecht?
etwas bohrt ein irreparables Loch in meinen Kopf wie ein Specht.

Seid ihr Schuld an meiner Hilflosigkeit?
Besessen von Dämonen - ich wurde eben nicht von Jesus befreit.

Ich hatte für diesen glauben meine Seele geopfert,
alles nach diesem ausgerichtet, und nun ist alles ausgeufert.

So jetzt beginnt mein neues Leben mit neuem Sinn,
aber wer kann mir helfen dass ich es schaff diesem Elend zu entrinnen?

Wer sagt mir nun was richtig und falsch ist,
denn es ist alles dahin - nur noch zusammengefallenes wertegerüst.

ich werde nun vor euch geschützt
aber wer begleitet mich dass es mir weiternützt?

Nur einer sieht mich hier auf Augenhöhe,
und der ist nun davon wie eine Windböe

Immer wieder lieg ich gefesselt auf einem Entmündigungsbett,
meine Gefühle und Hilflosigkeit hält hier keiner aus, hinzu macht mich dieses Seroquel noch fett.

Wenn ich mich gut fühle, ignorieren sie mich.
Wenn es dir schlecht geht, entmündigen sie dich.

Ich wünsch mir doch nur, dass mich jemand bei meinen Gefühlen erwartungsfrei begleitet
und nicht schon wieder auf meinem Weltbild rumreitet.

Sie begaffen mich aus ihrer Scheibe,
tief entwürdigt - Scham ich bleibe.

Noch mehr ohnmacht,
es hätte mich dort fast umgebracht.

Ich werde mir meine Freiheit suchen
und euch verfluchen.

ihr habt mich noch mehr gebrochen,
ihr Lügner - ich komme nun nie wieder bei euch angekrochen....
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Osterfeuer im Spreewald

Wie jedes Jahr plant man auch heuer
in jedem Dorf ein Osterfeuer.
Was an Astholz sonst vergammelt,
man zum Osterfeuer sammelt.
Bretter, die das Haus verschandelt,
weil sie einstmals nicht behandelt.

Reisig kann man wie einst in alten Tagen
schadlos auf dem Rücken tragen.
Auch Äste, die der Sturm gebrochen,
als er wütete vor vielen Wochen.
Kinderbänke, die brechend zerfetzt,
weil sich die Großen draufgesetzt.

Stützen von den jungen Bäumen,
die den Weg zum Friedhof säumen.
Sträucher- und auch Heckenschnitt
bringen doch die meisten mit.
Man traut seinen Augen kaum,
zu Ostern noch ein Weihnachtsbaum.

Der lose Haufen, der da aufgeschichtet,
wird mit der Baggerschaufel verdichtet.
Bis der Haufen ist zum Anzünden bereit,
vergehen mindestens zwei Tage Zeit.
Das ist nach altem Spreewälder Brauch
die Zeit der Jugend für heimlichen Rauch.


Zwei Tage und vor allem eine Nacht
wird der Zackenhaufen stark bewacht.
Von den älteren Jungs ganz offiziell,
doch auch Mädels sind zur Stell.
Es gibt Bier, Romantik, kleine Feuer,
selbst belegte Brote sind nicht teuer.

Egal was die Jugend dort macht,
Hauptsache sie gibt aufs Brenngut acht.
Schimpf und Schande für ein Jahr,
wenn die Nachbarjugend erfolgreich war,
wenn der Haufen in Flammen steht
und das Osterfest ohne Feuer vergeht.

Wir hoffen, dass das nicht passiert
und das Feuer den wärmt, der friert.
Früher las man laut die Bibelstelle,
jetzt denkt man nur an Bockwurst mit Pelle.
Der alte Brauch wird nicht gebrochen,
glüht die Asche, wird nach Hause gekrochen.

16.04.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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