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Gedichte über Gewalt - Seite 37


Wunsch der Säulenheilige nach der Zeitenwende

Wetteifernde Jünger
aus der Mitte längst entrückt
Ritter schmerzloser Bethäuser
betäubt vom hartnäckigen Duft
des nahenden Untergangs
stimmen in den Attributen
Gottes manifestiert
entgegen Weltschmerz
und plagendem Zeitgeist
den Choral der Heiligen an
feiern unentwegt
die Vielfalt kaltgepresster Messen

Entschieden
wollen sie Eden näherkommen
unverhüllter Ansprüche
Folge leistend
mit der im Zwielicht verlobten
Zweifellosigkeit
kurzsichtig im Himmelsblick

Auf selbstüberschätzten Altären
stürzt der aus tausenden von Jahren
in schwarze Augen geschlitzte
Gebetsturm auf Haut und Herz
Bestechende Wörter
verblutender Sterne
fallen ins leichtgläubige Mark
über Buddhas Tellerrand prasselnd
schlägt Entflammtes ein

Altjüngferliche Gotteskinder
noch glaubhaft tauffeucht
blasen wütend in die 7 Trompeten
hoffen Vor- und Nachklang
bestimmen zu können
Hoch aufwirbelnder Klüngelstaub
süchtig ihre Überzeugung zu festigen
buchstäblich berechtigt
sich dem Flug der Engel anzunähern
mit festem Blick auf Tradition
verspiegelter Unschuld
ihre mordgeschwollenen Hände
falten sie offenherzig dem Gebieter auf

Er schneidet das blasse Licht
der befleckten Vergänglichkeit
zu ihrer aller Zufriedenheit
wie sie es selbst tun
so halten sie gründlich getrennt
alles Verderbliche
die schadhaften Kehlen
des Unglaubens
das unzulängliche Band
körperlichen Begehrens
das Ur-Gen der Sünde
der Verzehr der verbotenen Frucht

In den Kathedralen
in der Hallen der Selbstbewunderung
und des Überschwangs
hängen die feierlichen Schriften
die Gebotstafeln und Verordnungen
zum Wohle aller
werden selbst die Trennwände
mit Blumen und Gewändern
in gleicher Weise beschmückt

Damals wie heute
huldigen sie mit Inbrunst
jede ernstgemeinte Träne
für den bevorstehenden Zusammenbruch
ihres Weltreiches
Im Schneewittchensarg
legen sie die verschatteten
Bruchteile ihrer Befangenheit
in die abgelehnten Winkeln
ihres Seins
um überirdischen Trost zu finden



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 14.05.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
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Der Teufel soll Dich holen

Wie gerne würde ich Dir tausend Schmerzen
zuführen!?
Du hattest nicht das Recht, mich einfach zu
Berühren.
Du drücktest mich an die Wand und fingst an
mich zu küssen,
ich hätte Dir Arschloch in die Fresse treten
müssen.

Ich hatte Angst, keine Chance gegen Dich,
es war so furchtbar widerlich.
Meinen Rock schobst Du nach oben Du Schwein,
als Du mich drücktest gegen die wand aus
Stein.

Es war dunkel, ich erkannte Dich nicht,
meine Tränen flossen so heiß über mein
Gesicht.
Warum hast Du das mit mir gemacht,
konnte Dich nicht mal erkennen in dieser
kalten Nacht.

Ich floh aus meinem Körper in eine andere
Welt,
dahin, wo es mir besser gefällt.
Du wolltest mich nicht gehen lassen, ich
durfte nichts sagen,
einen Ton nur, das sollte ich mich mal
wagen.

Doch ich habe es getan, in diesem
Augenblick,
aber niemand gibt mir die Sorglose Zeit
zurück.
Die Zeit, bevor Du mich benutzt hast,
hast mich für immer beschmutzt!

Ich will das Du eines weißt du Schwein,
ich werde niemals mehr wirklich Angst frei
sein.
Du hast mich zerstört und eines sage ich
hier,
alles schlechte wünsche ich Dir.

Vor eineinhalb Jahren war es genau,
seit dem, bin ich eine andere Frau.
Meinem Freund erzählte ich was geschah,
allerdings erst im letzten Jahr.

Qualen sollst Du erleiden, Du mieses
Schwein,
und niemals wieder glücklich sein.
Hast meine Erinnerungen mit Dir gefüllt,
und meine Seele in die Angst gehüllt.

Geh aus meinem Kopf und lass mich in ruhe,
ich hoffe Du landest bald in der Truhe.
Du hast es nicht verdient zu leben,
denn den Rest, soll Dir der Teufel geben!

©Yvonne Holler, am 09.01.2009
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