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Gedichte über Gewalt - Seite 111


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Nebel des Krieges

Von Ruhm, von Ehre tönen sie,
das Vaterland bedroht wie nie,
und dennoch, man spricht nicht von Krieg,
der münden soll in klarem Sieg

Berechtigung wird angeführt,
auf Land, das über Grenzen führt,
und dass man nicht in's Messer läuft,
weil's Brudervolk wohl überläuft

Soll von der Hand uns gehen leicht,
zig Hände - uns zum Dank gereicht
und keiner weiß, ob man nicht irrt,
nicht überrascht, belogen wird

Der erste Stoß, wir legen los,
die Waffen blank, die Absicht groß,
die Hauptstadt scheint zum Greifen nah
und wir marschieren mit Hurra

Weiß nicht woher - der erste Schuss -,
woher er kam, wer bluten muss,
ein zweiter Blitz, ein Schrei, der gellt,
der Vorhang zum Inferno fällt

Vor lauter Lärm die Erde dröhnt,
versehrtem Fleische Blut entströmt,
gesunde Glieder, schwer entstellt
und stetig wächst das Trümmerfeld

Mein Magen schwer, so wie das Los,
das uns ereilt - die Starre groß -,
doch zwingt mich der Erhaltungstrieb,
den Feind zu löchern, wie ein Sieb

So rinnt das Blut von meiner Hand
vor lauter Dreck strotzt das Gewand,
was sie uns heute angetan,
ruft Rach'gelüste auf den Plan

Ja meine Wut sucht ein Ventil,
sie gibt auf Konvention nicht viel,
Genf liegt so viele Meilen fort,
was böse ist, bestimmt mein Wort

Ein kleines Dorf, sonst stiller Ort,
durch uns verwirkt - das Leben dort -
Die Stimmung kippt und was sich regt,
wird wider Willen stillgelegt

Zwei lange Jahre ist es her,
der Erste fiel - ich weiß nicht, wer -
Das Brudervolk, das es nie war,
bis dato uns viel Schmerz gebar

Und fern im Osten, weinst du, Kind,
da deine Brüder westwärts sind,
fragst deine Mutter, wann der Tag,
da sie zurück, wohl kommen mag

Und jedes Mal sagt sie's geschwind,
dass deine Brüder wohlauf sind,
vertröstet auf den großen Sieg -
und nennt den Krieg nicht Krieg..

(C) Lars Abel
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Insane World

Schalte den Fernseher an: Die Nachrichten.
Unglaublich ist, worüber Sie berichten.
Was ist nur los auf dieser Welt?
Den Menschen nichts mehr zurückhält.

So viel aufgestauter Hass.
Brodelnd überläuft das Fass.
Neid und Rachsucht und ungezähmte Gier
Machen aus dem Menschen ein wildes Tier.

Wer hat die Friedenstauben abgeschossen?
Und die Wölfe freigelassen?
Zu viel Öl wurde ins Feuer gegossen.
Was passiert, kann ich nicht fassen.

Aus dem Bildschirm tropft es Blut.
Und der Boden färbt sich rot.
Eine gewaltige Flut.
So viel Alptraum, so viel Tod.

So viele Taten brutaler Gewalt.
Aus Gier, Rachsucht oder Neid.
Die Gräueltaten kennen keinen Halt.
So viel Wahnsinn, so viel Leid.

So viele töten sich gegenseitig aus Rache.
Andere toben und rasen wie die Stiere.
Und überall hört man des Teufels böse Lache.
Die Menschen zerfleischen sich wie die Raubtiere.

Und zahlreicher werden die Kriege.
Nur ohne Sieger sind die Siege.
Größer werden nur die Berge aus Leichen.
Und überall sieht man den Teufel schleichen.

Der Mensch hat keinen Respekt vor der Natur.
Er ist ein Virus und ist gierig und stur.
Und er ignoriert die Zeichen und jede Kunde.
Und immer näher rückt unsere letzte Stunde.

Unsere Erde ist am bluten.
Gewaltig sind die roten Fluten.
Zusammenstürzende Türme.
Und schreckliche Monsterstürme.

Die Großen immer weiter rüsten
Und sich mit ihren Waffen brüsten.
Nicht wenige sind vom Waffenfetisch besessen.
Aber Granaten und Bomben kann man nicht essen.

Immer größer werden die Atomraketen.
Will da jemand fehlende Männlichkeit ausgleichen?
Doch sollten sie starten, hilft auch nicht mehr Beten.
Und niemand kann dann ihrem Inferno ausweichen.

Wird es überhaupt noch Reporter geben,
Die über das große Ende berichten?
Und gibt es dann überhaupt noch ein Leben,
Das sich erschreckt über diese Nachrichten?
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