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Gedichte über Gemeines - Seite 7


Es ist Brockentime

“Heute flieg ich auf den Brocken“,
sagt mein Weibchen ziemlich trocken.
“Du bleibst hier, du bist normal,
du hast keine andre Wahl.“

Damit steigt sie auf den Besen,
sie zischt ab und ist gewesen.
Ich wär so gern, denk ich bei mir,
auf ihrem Besen hinter ihr.

Da fahre ich, ich bin sehr klug,
nach Oberharz mit einem Zug.
Dort gibt es nen geheimen Platz,
wo Hexen tollen und mein Schatz.

Sie schreien laut die Hexenweiber,
und in Ekstase zucken Leiber.
Nur die Frauen, die schon alt,
sammeln Kräuter drin im Wald.

Aber nicht für einen Tee,
man trinkt hier stärkeres – o weh.
Während es im Kessel brodel,
wird gelacht und laut gejodelt.

Apfelblüte und Alraune,
ich sitze im Versteck und staune.
Wermut, Zimt und Rosmarein,
müssen in der Bowle sein.

Schön warm ist es am Hexenfeuer,
doch mir wird langsam ungeheuer.
Mit dem Besen sticht man sauber,
hör den Spruch, der ist voll Zauber:

“Haue ich dir eine Wunde,
ist sie heil in einer Stunde.“
Wutsch es gibt da einen Schmiss.
Leise heißt es nur: “Vergiss“.

Vom Alkohol der Spiegel steigt,
ne manche ist nicht abgeneigt,
sie gibt sich hin der Rammelei,
was ist denn da schon groß dabei.

Da schlägt die Uhr die zwölfte Stund‘,
die Äuglein werden kugelrund.
Man ist trunken, kann nicht fliegen,
da muss der Verstand halt siegen.
So müssen ganze Hexenscharen,
per Eisenbahn nach Hause fahren.
Sie sitzen alle im Abteil:
“Mann was war der Abend geil!“

Sie singen Schandmauls alte Lieder
und schwören sich, wir kommen wieder.
Ich aber stehe still und dumm,
alleine auf dem Bahnhof rum.
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