Gedichte über Gemeines - Seite 298

Als ich zur Welt kam
musste ich Windeln tragen.

Heiße Höschen trug ich
mit 16 Jahren.

Mit zwanzig welche aus Nylon,
da hatte auch mein Liebster
etwas davon.

Mit dreißig nur
Höschen aus reiner Seide
die waren eine Augenweide.

Mit vierzig als ich wurde
mehr würzig trug ich sie
nur in bunt,da sah man
nicht gleich jedes Pfund.

Mit fünfzig kamen welche
aus Baumwolle dazu
alle in schwarz, auch die
liebte mein Schatz.

Heute mit über sechzig
nicht mehr so beweglich dann,
ziehe ich nur noch Buchsen an.

Fühle mich wieder wie ein Kindel,
denn dazu muss auch meist ich tragen,
eine Windel mit aufgedruckten Herzchen.

Sogar die gefallen meinem Schätzchen.

Möchten sie modeln
für ältere Damen mit draller Figur,
sprach mich einer an mit komischer Frisur.

Ein Mann sehr dünn
mit grauem Haar,glaubte dass es Lagerfeld war.

Gut zu erkennen mit seinem Pferdeschwanz,
und großer Arroganz.

Warum dachte ich,
sollte ich nicht provitieren von meinem Gewicht.

Er machte von mir Fotos ohne Zahl
schrieb einen Vertrag,
bestellte mich nochmal am nächsten Tag.

Gab mit Kleider in meiner Größe
schämte mich dabei über meine Blöse.

Und wieder wurden Fotos gemacht bis in die Nacht,
es war Herr Lagerfeld der sie gemacht.

Auf einmal hat er gelacht,
alle Fotos von mir zerrissen und gesagt.

Als Model sind nicht brauchbar für große Größen,
sie müssen erst monatelang mehr essen.

Was für ein Depp, mach mich für den
doch nicht noch mehr fett,
er möcht dünn beiben wie ein Gerippe,
will nichts mehr zu tun haben mit dieser Sippe.

Später erfuhr ich es war nicht Lagerfeld,
sondern sein Double,
fiel darauf rein ich dumme Nudel.

... infolge närrischen Treibens
-
Ob Fasching, Fastnacht, Karneval
Wie man es nennt, ist doch egal
Es ist und bleibt in jedem Fall
Für mich `ne regelrechte Qual
-
Ich kann mich dem auch nicht entziehn
Hab oft versucht davor zu fliehn
Macht keinen Sinn, egal wohin
Es holt mich ein, wo ich auch bin
-
Im Rathaus sitzt in jedem Zimmer
Ein Narr – na gut – ist fast wie immer
Auch im Geschäft, das Personal
Ist plötzlich lustig, spinnt total
-
Nicht mal Verlass auf die Kollegen
Sonst immer mies gelaunt – von wegen
Auf jedem Kopf `ne blöde Mütze
Der Chef macht peinlich öde Witze
-
Es geht noch weiter mit dem Quälen
Auf etlichen TV-Kanälen
(Als ob sich Adlige vermählen)
Dröhnt`s live aus Prunk- und Sitzungssälen
-
Dann halten mich mit ihrem Krach
Die sturzbesoffnen Narren wach
Die jetzt erst auf dem Heimweg sind
So laut, dass ich kein`n Schlaf mehr find
-
Ich seh es endlich ein, wenn man
Dem Frohsinn nicht entgehen kann
Bleibt letztlich gar kein andrer Schritt
Als der: Man macht in Zukunft mit

denn es gibt immer Arbeit bei:


"das Supertalent"


Das erste Mal vor einem Publikum
ja meingott, was war er aufgeregt,
als dann der Auftritt endlich um,
er kam, wischte und hat aufgefegt.


Aufgeregt dann aber erst richtig,
denn er hat bei ein Lied gepfiffen.
Schien dem Dieter da wohl wichtig,
die"Tätigkeit", war von ergriffen.


"Du, hör mal, Du hast echt Talent!"
"Ja, geh doch mal zum Mikro rüber!"
Kam sie jetzt wirklich da, die Wend?
Nein."Ja, da, wisch nochmal drüber!"