Gedichte über Gemeines (Seite 127)

weiss doch wohl Jeder was ein "Wilhelm"

Er wohl nicht, dacht an sein „Schelm“?

„So, der Vertrag ist fertig, schauen Sie her!“
„Die junge Anwältin.“Nur Ihr “Wilhelm“noch drauf!“
„Na, wenn`s unbedingt sein muss, bitte sehr?“
Ja, wenn Sie es sagen, muss er da wohl rauf?“

"Nun, verstehen kann ich das zwar nicht,
was mein „Wilhelm“ da verloren hat?!
„Aber wenn Sie sagen, das ist Pflicht?“
„Naja, dann machen wir das doch glatt!“

„Ohne„Wilhelm“geht’s nicht, muss halt sein!“
„Hier unten rauf bitte und nicht zu klein!“
„Merkwürdig ist das, aber wie Sie woll`n?“
„Hier mein„Wilhelm“,großgenug geschwoll`n?“

„Kreeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiissssssscccccchhhhh“!

die Stimmung kam ins Schwanken

Kerz, Schmerz, Terz, also ohne Herz

Beim nem Dinner, so mit Kerzenschein,
sah er dann tief ihr, in die Augen rein.
Und sie war ganz weg, und hingerissen,
Er nahm ihre Hand, nach einem Bissen.

Und ihre Augen hielten stets Kontakt,
man war versunken, hat nicht geschnackt.
Nein, Keiner, man hat`s wohl genossen?
Dann schrie er auf. “Au, meine Flossen!“

Ja, vorbei war`s dann, mit der Romanz,
denn sein Ärmel brannte da schon ganz.
Sie reagierte, und das gar nicht schlecht.
Noch schlimmer war`s, der Wein war echt.

Und der Blickkontakt, war wieder da,
Doch nicht so, wie`s am Anfang war.
Ja, und er „schnackte“ auch, und laut, oh Graus.
„Blöde Kuh, kriegt doch kein Schwein mehr raus?“

die Schönheit wohnt oft gar nicht weit

oft, wie gesagt, nicht immer?

Ja, er hoffte, die neue Nachbarin hätt,
naja, ne Traumfigur und schöne Beene?
Doch heut sah er sie ,alt, rund und fett.
“Ne"Frikadelle“!Meinte er.“Ohne Zähne!“

die Waage der Hoffnung

immerhin, der Messbereich rückt näher

„Na, was is, wieviel hast abgenommen?“
„Du, kann ich wirklich noch nicht sagen?“
„Zuletzt bin ich auf dreimal gekommen!“
„Heut ist se nur zweimal rumgeschlagen!“

das"schuldige" Federlein

Er reparierte grad, und das mit Liebe,
ein klitzekleines Uhrengetriebe.
Nur noch ein kleines Federlein,
musst in das Uhrwerk da hinein.

Und gerade Dieses sollt es sein?
Es kam abhanden, wie gemein.
Entsprang mit Grazie, kann man sagen,
da dem Getrieb, halt all den Rädchen,
die selbst nun auch am Boden lagen.
Dann schrie er, wie ein kleines Mädchen.

Ja, vorbei war`s mit der Ruhe selber.
Er nahm sich von der Uhr den Rest.
Erst wurd er "rot", dann immer"gelber",
und trat alles auf dem Boden fest.

Zum Glück wurd`s kleine Federlein,
kein Opfer von sei`m Wutausbruch.
Wird ängstlich im Versteck noch sein?
Denn Ärger, machte es ja genuch.

Gedichte über Gemeines - Seite 127

weiss doch wohl Jeder was ein "Wilhelm"

die Stimmung kam ins Schwanken

die Schönheit wohnt oft gar nicht weit

die Waage der Hoffnung

das"schuldige" Federlein