Gedichte über Gefühle - Seite 2292

Dieser Sommer soll endlich meiner werden.
Ich will endlich glücklich sein auf Erden.
Dazu bräuchte ich aber sicherlich einen Mann.
Einen Mann, der auch noch ganz gut kann.

Ich bin nämlich ziemlich liebesbedürftig.
Nur. Das, was ich bis jetzt hatte, war sehr dürftig.
Keiner schien zu mir zu passen.
Ich schätze mal, ich muss mir einfach nur ein Herz fassen.

Da war ja einer, den ich schon hatte.
Wow, wenn ich an den denke,
na ja ist auch auch nicht schwer, es war mal mein Gatte.
Er hatte nicht gespart mit Geschenke.

Damit mir die Männer nicht immer wieder davon laufen.
Muss ich mir sagen, Liebe, die kann man eben nicht kaufen.
Manchmal wünschte ich mir, es würde so etwas geben.
Denn dann hätte ich vielleicht auch mal was im Leben.

Viel Freude und noch sehr viel Spass.
Bloß nicht wieder absoluten Hass.
Das will ich am See zum Beispiel finden.
Ich will mich dieses Jahr wieder endlich binden.

Manche Männer und auch Frauen haben mich schon angefasst
aber ihr Männer schön aufgepasst.
Ich kann eine tempramente Furie werden,
sollte es nicht so laufen auf Erden,
wie ich das will.
dann wird es um mich herum wirklich still.

Ich stell mir vor,
ich geh heut` zur Bank
zahl` „Liebe“ auf mein Konto ein.

Schöne Vorstellung
einen Ort zu haben,
wo immer noch ein wenig
„vorrätig“ ist…

Ebenso schön
der Gedanke
bei Bedarf,
als „Fremd-Start-Hilfe“
untereinander
ein wenig Liebe
„überweisen“
zu können.

Liebe
braucht keine Bank.
Sie braucht uns…

Liebe…
Wenn wir sie leben,
merken wir,
dass mit ihr alles möglich ist
und dass sie es ist,
die uns bleibt
in Ewigkeit.

© A. Namer

Boote
schwimmen auf dem Wasser,
tragen uns
über weite Strecken
hinaus auf`s Meer.
Jedes Mal, wenn wir eines betreten,
vertrauen wir ihm.

Flugzeuge
fliegen am Himmel
transportieren uns
über weite Strecken
rund um die Welt.
Jedes Mal, wenn wir eines betreten,
vertrauen wir ihm.

Wir wissen,
dass sie das tun,
weil sie dafür gemacht sind.
Weil das der Sinn
ihres Daseins ist.
Auch, wenn es manchmal anders ist.

Menschen
begegnen Menschen.
Tagtäglich.
Ein Sinn unseres Da-seins
ist das füreinander da sein.
Auch, wenn es manchmal anders ist,
ist es wichtig, einander und
auf die Menschheit
zu vertrauen.

© A. Namer

Es ist so selbstverständlich

Es ist so selbstverständlich,
Dass wir einander immer noch haben,
Ein jeder von uns weiß um Dich und sich,
Weil miteinander wir am Glücke teilhaben.

Beseelt spüre ich so Deine Kraft,
Mit der auch meine Kräfte wachsen,
Denn Liebe ist's, die jene Klarheit schafft,
Erst mit ihr werden wir wachsen.

Gehört die Furcht nicht Vergangenem an,
Wenn wir ganz eng miteinander schlafen,
Zur Einheit werden als Frau und Mann,
Die unter dem Himmel einst sich trafen?

Wird nicht zur steten Gnade, wo man hat
Jenes Glück, das nicht zu kaufen ist?
Wird nicht alle Zärtlichkeit zur Tat,
Wenn ich weiß, dass Du bei mir bist?

Nach Jahren hat es sich fest eingelebt,
Was den Himmel bereitet auf Erden,
Wenn die Fäden des Glücks dort eingewebt,
Wo die Freude bringt wachsendes Werden.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Café

Es ist der ungefegte Boden,
der mehr erzählt als reiner Stein.
Der Tisch ist ganz mit Wachs bezogen
und rostbefleckt von rotem Wein.

Sein Holz in sprödem alten Lacke
sah Frohsinn und auch manche Tränen
tief fallen in des Kaffees Latte
bis auf den Grund der Träumer Seelen.

Und auf des Stuhles mattem Samte
geborgen warm in dunklem Licht
schau’n du und ich und viele and’re
einander lächelnd ins Gesicht.

Bis zu des alten Baumes Zweigen
mein Blick hinaus verwindet sich
und sucht im streifenspiegelnd Reigen
der tanzend’ Regentropfen dich.

So wird der Raum zum Maß der Zeit,
in dessem Stundenglas wir hoffen,
dass es so ruhig und friedlich bleibt
und meine Hand für deine offen.

Der Finger alle zähl’ ich dir.
Wünsch’ von der eins uns bis zur zehn,
dass wir im Zweifeln und im Sorgen
an diesem Ort uns wiederseh’n.