Gedichte Über Gedanken - Seite 536

(Aphorismus)


Sünder, große Sünder –
egal ob katholisch oder protestantisch,
meinten stets, sie könnten den Himmel zerstören.
Abgesehen davon, daß sie lediglich das Firmament gemeint
haben könnten, ist dies gänzlich unmöglich, da „Himmel“
in Wahrheit ja nichts anderes heißt, als
absolute Abwesenheit von Sünde.


Copyright © da Hihö
2014

(Aphorismus)


Jetzt, so denkt mancher
still bei sich, hätt’s auch ihn erwischt;
wär auch er zu jenen hinzu zu zählen, welche
an unheilbarer tödlicher Krankheit, also rettungslos
verloren sich wähnen, während er nicht erkennt,
daß jeder bereits seit seiner Geburt dem
tödlichen Leben nicht entgeht.


Copyright © da Hihö
2015

Wenn nichts mehr geht in deinem Leben
und meinst vor dem Abgrund zu stehen
Lass dich nicht hängen denn du wirst sehn
die Sonne wird wieder von Neuem aufgehn

Probleme hat von uns ein Jeder
der eine mehr, der andere weniger
Doch kämpfe um dein wertes Leben
wär es nicht schade einfach aufzugeben ?

Gerade eben sprudelten noch die Gedanken,
Plötzlich ein Stich in die Flanken,
Und alles ist vergessen,
Was ich wollt zu Papier pressen.

Ein Klingeln oder Klopfen,
tut meine Gedanken-Leitung verstopfen,
Ein Lichtblitz oder Windzug,
Die Gedanken verfliegen wie im Flug.

Was wollte ich noch schreiben,
Auf mein Blattpapier treiben,
Wie kommt die Erinnerung zurück,
Vielleicht nur ein kleines Gedankenstück.

Bitte warten, bitte warten,
geprüft werden die Gedankenkarten,
Please hold the line,
Die Gedanken sind wieder mein.

Eine grosse Frau
Mit einem kleinen Hund
An der langen Leine
Kommt auf mich zu

Ich grüsse sie
Setze meinen Weg fort
Und denke an ihren Mann
Den ich nicht kenne


© René Oberholzer, 2023