Gedichte Über Gedanken - Seite 443

Karlchen, sei doch nicht so blöde,
bedenke, Frauen sind nie schnöde.
Küsse einfach liebevoll, nicht öde,
kein Mädchen darf dabei verblöde.


Nicht jede Frau ist ein Tragöde,
du solltest sie auch nicht entblöde.
Behandele Frauen niemals spröde,
sonst endet die Sache mächtig blöde.

Nun ja, sage was soll dieses Gesöde,
wir sind doch nicht in Wasserröde.
Merke, Küsse sind niemals graböde,
begreife es, sei einfach nicht saublöde.

Manche Schöne, die Scheinspröde,
wirkt dann wie eine Trauereinöde.
Keiner braucht so eine Seelenöde,
lieber eine fesche Wunderspröde.

Warum denn eine
fesche Wunderspröde?

Gnutsch doch einfach
deine flotte Wunderschöne!


Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Wer kennt schon seinen Ruf genau –
egal ob groß, ob klein, ob Mann, ob Frau?

Ruf kommt von rufen
willst du ihn kennen,
musst du ihn suchen.

Aus-ge-rufen
hast du ihn sicher nicht,
er versteckt sich gern,
kommt ungern ans Licht.

Wie ist mein Ruf?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß auch nicht,
bin ich erpicht,
ihn wirklich zu erfahren?

Ein Ruf der eilt uns weit voraus,
kennt weder Tür, kennt weder Haus.
Ist er Segen, ist er Graus?

Hast du einmal einen,
wär`s dir lieber – du hättest keinen?
Macht er dich klein, macht er dich groß,
wirst du ihn mal wieder los?

Kannst du über ihn lachen,
kann er nix mehr mit dir machen.
;)

© A. Namer