Wieder am Schrein
Am Abend, dort wo sie stehn und die Bäume betrachten - erwachen sie, und streifen durch die
Gassen ... was ist schon geschehn, was ist noch geblieben? - Wo sind sie, jene, die die
Zeichen schrieben? --- Und am Abgrund des Nichts, in neuem Erwachen, zwischen Himmel
und Erde - gefangen, ganz ohne neues Verlangen ... So wie sie die Wolken berührn, ganz von
neuem Staunen, die Hand schon gestreckt, bevor sie ganz begreifen - und die Knochen
verdorrt, in einem Herbst ohne Gleichen - / [ ] Wird doch am Ende nur der Wille triumphiern
und das Leben verlachen, die Funken verglimmen noch bevor sie gegangen - und im
Verlöschen des Nichts, ist die Stille zerschlagen, wenn sie ihn wieder erblicken, jenen Tisch
der Gaben ---
Der Staub in den Kelchen, und nur lauter Blut statt Wein, kehren sie nun zurück an den
geplünderten Schrein - das Welke Laub in den Kronen und ihre Schritte schleifend, bringen
sie Blumen wie Staub - das Leben ergreifend.
Doch wahrlich, wer hätte es schon vorhersagen können?
29. September 2017
copyright @ Lilly Lime