Feindbildgefangenschaft
So manches wird ins Fanal gehoben,
Wenn Lüge zur Lebenswahrheit erhoben,
Irrlichternde nach frühen Traumata fahnden
Und damit dauerhaft im Unglück landen.
Für sie müssen deshalb Feindbilder her,
Denn damit gelingt es ihnen unschwer
Von eigenem Missmutigem abzulenken,
Um sich dadurch Dispens zu schenken.
Der böse Vater war immer ein Täter,
Man hasse deshalb auch andere Väter,
Heize damit an dieses Traumagehube,
Mache aus dem Herzen eine Mördergrube.
So erschwert man sich das schönste Leben,
Mindere die Liebe, weil keinerlei Vergeben,
Wo man sich selbst zu Erinnerungen verführend
Aufmacht, das Böse in die Kindheit projizierend.
Am Feindbild festhaltend, da es ja passend,
Das Frühkindliche lebenslang niemals verlassend,
Dafür gibt es kein Aussöhnen, keine Gnade,
Liebe wird verplempert – wirklich schade...
©Hans Hartmut Karg
2024
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