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Gedichte über Fantasie - Seite 2


Avalon

Im Traum einmal noch nach Avalon...
Der Pfad sanft gewunden,
grüne Täler und Hügel,
...hier war ich doch schon.
Blüten und Früchte zugleich an den Bäumen-
große Mutter hilf-
will nicht von Avalon mehr träumen!

Zu spät-am Rand des Wassers stehe ich,
den weißen Nebel sehe ich,
die Barke hält lautlos auf mich zu,
der Knecht, der Dunkle, wartet voll Ruh.

Er sagt kein Wort und ich kann ihn doch hören-
"Du warst hier schon, in mein Boot setz den Fuß nicht hinein,-
nur einmal geht Eva nach Avalon..."

Er hält mich,mein Traum,
ich bin schon gefangen-
"Ich weiß Knecht,
den Weg bin ich schon mal gegangen,

nun teile die Nebel,die Wogen noch einmal für mich
und stille sei-ich bitte dich."

Das Wasser zu Ende,
ich steig hügelan.
bleiern der Himmel,
sie kommen heran.
Meine toten Träume steh'n auf aus den Gräbern

-und sie lächeln und dann-
zerren ihre Knochenhände,
"lang warten wir schon,
du kamst noch einmal nach Avalon..."

Ich stöhne, ich keuche,
aus den Augen fall'n rot mir die Tränen,
tief in mir ist's wie wenn Ketten sich dehnen
und sie springen entzwei-
meine Träume sind frei...
Große Mutter, so sieh doch,nun hilf mir doch schon,
sterben werd ich in Avalon...

Ich hör ihre Stimme, ich seh ihr Gesicht
"Nach Avalon geht Eva zweimal nicht.
Du wirst Deinen Traum ein zweites Mal leben-
wirst Blut und Schweiß noch einmal geben-
wirst zerschmettert am Ende im Staube knien
und er wird kalt seines Weges zieh'n.

Schon einmal hat er dich bezwungen,
hat alle Kraft Dir abgerungen,
wird's wieder tun und das weißt Du schon..."

Voll Trauer lächelt sie...
"Ich werd' Dich begraben in
AVALON"
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Das Inserat (Teamwork)

Reife Frau sucht reifen Mann...
stand knapp in ihrem Inserat.
Nun schaut sie sich den Briefberg an
und schreitet lesend gleich zur Tat.

Ein Peter schreibt, er wär recht arm.
Ganz bettelarm auch wieder nicht.
Die Stube wird zwar nie ganz warm
und oft sitzt er bei Kerzenlicht.

Er sei halt sparsam - brauche wenig.
Okay, das ist dein gutes Recht.
Du wirst trotzdem nicht mein Herz-König,
denkt sie sich den Geizhals schlecht.

Der zweite Kandidat heißt Günther -
und der schreibt ziemlich frech:
ich bin dein Bärenfell im Winter.
Im Sommer nicht?, denkt sie. Dein Pech.

Der nächste bitte...Wie heißt der?
Robert - und sein Jaguar.
Er liebt den Flitzer - prahlt auch schwer,
daß er oft in Monaco war.

Ein Ferdinand von blauem Blute,
lädt sie gleich ein, zu sich, ins Schloß.
Schreibt wörtlich: mir wird wohl zu Mute,
reiten wir hier durch´s Tor, zu Ross.

Ein Dichter macht auf dicke Hose
und schickt gleich ein paar Reime mit:
Du wirst die meine, stolze Rose.
Ich hüte dich auf Schritt und Tritt.

Auf Schritt und Tritt...? Das strengt nur an,
gesteht sie sich schnell ein.
Das ist mal wieder typisch Mann -
will mich für sich so ganz allein.

Der adelige Reitersmann
sitzt mir zu hoch auf seinem Ross.
Ich brauche doch kein Pferdgespann;
schon gar kein altes, kaltes Schloss.

Der Rob mit seinem Jaguar E
soll an die Cote dÁzur -
mit seinem dicken Portemonnaie
erhält er manchen Liebesschwur.

Der Günther mit dem Bärenfell:
scheinbar ein Möchtegern - Rebell,
sucht nur ein schnelles Abenteuer
für Langzeit reicht es nicht, sein Feuer.

Den schwarzen Peter brauch ich nicht.
Er friert vor Geiz bei Kerzenflamme.
Auf Körperpflege nicht erpicht,
kennt er auch keine Badewanne.

Die reifen Männer sind wohl rar
und einen andern will ich nicht.
Ihr könnt mich alle - ist doch wahr!!
Ich will ´nen Kerl und keinen Wicht.

*

Ach hier - da schreibt mir noch der Klaus.
Er lädt mich ein zur Dichterrunde.
Na, das sieht doch ganz prima aus:
Da geh ich hin zur Abendstunde.



(c) Ingrid Bezold & Ralph Bruse
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