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Gedichte über Familie - Seite 92


Loslassen

Ist es nicht kürzlich erst geschehen,
Dein erster Blick, deine Unschuld voraus.
Die ersten Schritte von Neugier umgeben,
Vertrauen auf Liebe, die Brücken dir baut.

Die Welt Schritt für Schritt hast erkundet,
Geborgen von Armen mit Wärme umhüllt.
Das Herz wohl beschützt, trotz dass es verwundet,
dein Wesen mit Kraft und Stärke gefüllt.

Die Kindheit in all seinen großen Etappen.
die Steine, die deinen Weg haben erschwert.
Die feste Hand, dich für die Welt hat gewappnet,
gibt nach, lässt dich wachsen, mit Liebe genährt.

Und wenn du dem Schutz des Daches entfliehst,
hab Mut, lass dich tragen von deinem Gespür.
Dir Flügel sollen wachsen, aus dem Nest du entfliegst.
Die Macht deiner Wurzeln trag immer bei dir.

Lös Dich aus Ketten, die dein
Wirken begrenzen.
Deinem Geist verschließ niemals die Tür.
Hör auf dein Herz, lass deine Sicht nicht verblenden,
Du bist wertvoll, lass Missgunst hinter dir.

An deiner Seite solang bis du entscheidest zu gehen.
Du selbst bestimmst, dich deiner Freiheit umgibst.
Auch wenn du weg bist, wird mein Herz dich verstehen,
weil die Liebe niemals im Verborgenen liegt.

Für jedes Lebensjahr wünsch ich dir Glück,
dass dein Lebensweg viel Gutes beschert.
Auch wenn es mal holprig, schau nach vorn nicht zurück.
Deine Seele von jeder Erfahrung genährt.

Mit dem Erwachsenwerden lass dir noch Zeit.
So schnell ist das Buch der Kindheit geschrieben.
Probier Dich noch aus, bis du fühlst dich bereit,
die Seiten deiner nächsten Kapitel zu versiegeln.
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Vatersuche

Lange, lange habe ich gehadert,
zu suchen meinen Vater.
Man sagte mir er sei abgehauen,
ein Vorstellungsgespräch soll ihn wo anders wieder aufbauen.

Aufbauen wegen was?
Hab ich was verpasst.
Ich hatte bei meinen Eltern immer ein Komisches Gefühl,
sie waren immer so aufgewühlt,

sie versuchten stets nicht vor uns zu streiten,
doch das gelang ihnen nicht bei weiten.
Die Probleme haben beide aufgefressen,
mein Vater hat durch seine Süchte häufig alles ringsherum vergessen,

meine Mutter war selten da, wenn man sie brauchte,
sie als Workaholic in ihre Arbeit abtauchte.
Sie ab und an nach dem rechten schaute,
dies mich trotzdem versaute.

Kommunikation bei meinem Vater war meist nur zwischen ihn und seiner Flasche,
Geld hatte er selten nur in der Tasche,
seine Spielsucht hatte ihn im Griff,
er deshalb auf vieles ringherum Pfiff.

Mit Worten konnte er kaum artikulieren,
konnte auch mal ungewollt hantieren,
ihn zu widersprechen,
das war ein Verbrechen.

Seine Mutter sagt mir, ich soll ihn doch nicht so böse sein,
er hat es wirklich nie so gemeint,
er hatte es in seiner Kindheit auch nicht leicht,
das zu verarbeiten, braucht viel Zeit,
er dafür noch nicht bereit,
er dadurch bisher in seiner Sucht abweicht.

Diese Worte ich mit 10 Jahren gehört,
das hatte mich ein wenig verstört
habe immer versucht ihn auf Abstand zu halten,
doch ich wollte ihn als Vater behalten.

Ich versuchte immer an die positiven Momente zu denken,
meine Hoffnung auf die Worte meiner Oma zu lenken.
Erst als meine Kinder nach meinen Vaterfragten,
mir meine Gedanken mir sagten,

Es ist so viel Zeit vergangen,
man kann von der Hoffnung verlangen,
das sie auch Wahrheiten spricht,
und Die schlechten Erinnerungen bricht.

Fast 30 Jahre sind nach den Worten meiner Oma dahin geflogen,
16 Jahre ist es her, da ist er weggezogen,
nun hab ich es gewagt,
hab das Einwohnermeldeamt gefragt.

Es tat echt gut,
das ich hatte diesen Mut,
ich stellte fest, meine Oma hatte recht,
"Die Hoffnung stirbt zuletzt!"

Wir haben uns so viel zu sagen,
und auch so viele fragen,
ich will begreifen,
und nicht mehr die Flucht ergreifen.

Wir haben uns alles erzählt,
was unsere Seelen quält,
Jetzt mit diesen Wissen,
will ich ihn nicht mehr missen.


PS: Danke kleiner Poet,
wie sagt die Oma mein Prophet,
Du wirst sehen,
wenn du wirst die Schritte gehen.
am Ende wird alles gut,
du musst nur haben den Mut
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