Gedichte Über Essen - Seite 53

Isst du Pflanze und auch Tier,
Macht eines schon den Unterschied;
Denn doppelt gut schmeckt beides dir,
Wenn dankbar es dem Herz geschieht.

Bedanke dich für was du isst,
Wann immer es dir möglich ist,
Damit du nie den Wert vergisst
Und gütig zu den Wesen bist.

Alles, was dein Bauch verdaut,
Hat sich einmal geregt,
Es hat einmal die Welt geschaut;
Wie du einst gern gelebt.

Drum sei dir Tugend Dankbarkeit
Wie mir ans Herz gelegt.
Wer sich bedankt von Zeit zu Zeit,
Hat mitfühlend gelebt.

Selbst Indianer aßen Fleisch;
Nicht, dass du dich verurteilst.
Du bist es, der am besten weiß,
Was deinen Körper wohl speist.

So sei egal was du auch isst,
Dir eines stets bewusst:
Je dankbarer du darum bist,
So höher dein Genuss.

Rindersteak auf flachem Teller
mit brauner Sauce, dazu Reis,
roter Wein aus Winzers Keller,
ein Hochgenuss im Kennerkreis.

Als Nachtisch ein Stückchen Torte,
mit roten Kirschen fein garniert,
und vom Schnaps die scharfe Sorte,
damit kein Unwohlsein passiert.

Gepriesen sei solch Festessen,
das alle Feinschmecker verwöhnt,
die, auf Lust statt Frust versessen,
den Gaumenschmaus mit Jubel frönt.

Rennt in den Garten, Veganer,
betet stur das Grünzeug an,
führt brav euren Nährstoffplaner,
und lebt diesen fleischlosen Wahn.

Gutes solltet ihr verkünden,
das wahrhaft mit Moral durchtränkt,
doch nehmt Menschen nicht die Sünde,
die ihrem Leben - Freude schenkt.

© Horst Rehmann

Mäßigung

Nach den heiligen Tagen fragt man sich,
Ob man gewichtsmäßig in der richtigen Spur.
Die Gedanken läutern so Dich und mich:
Wollen wir noch mehr Konsum oder Natur?

Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit
Sind drei der großen Kardinaltugenden.
Trägt man in diesen Tagen noch die Freiheit
Zu sagen: „Wir sind keine Füllebesuchenden!“

Deshalb muss die Mäßigung wohl jetzt kommen,
Denn übermäßig hat man manches ausgelebt.
Hat das so manchem den Lebenssinn genommen,
So ist man nach Weihnachten doch bestrebt,

Normalität wieder in Tagesläufe fallen zu lassen,
Sich bescheiden und mäßigen, um ausgeglichen zu sein,
Sich gar ertappen, dass man Genüsse will hassen,
Die den Magen beschäftigen, wo die Seele allein...


©Hans Hartmut Karg
2022

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Regionale Küche

Was soll, was kann man denn noch essen,
Wenn es überall dieselben Speisen gibt?
Das Tafeln war früher ein Unikat gewesen,
Weil man regional das Einmalige liebt'.

Wird überall Gleiches angeboten,
Schwindet unsere Genussdiversität:
Besonderes wird zu Bedrohtem,
Das schließlich ins Vergessen geht.

Deshalb sollten wir wählerisch speisen
Und was die Region bewährt vorhält,
Nicht immerzu neue Exotica bereisen,
Nur dann bleibt vielfältig unsere Welt.

Man isst und trinkt in der Region,
Was traditionell sie erzeugen kann.
Das Nahe ist frisch und gibt uns schon
Mehr, als den Hauch von Fernwehwahn.

Essen und trinken wir doch hier,
Was die Erzeuger uns gern anbieten,
Kaufen transportnahen Wein, auch Bier,
Weit Hergeholtes müssen wir uns so verbieten.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Das perfekte Dinner...

Heute geht es um „Das perfekte Dinner“
Und nur einer ist am Ende der Gewinner.

Es sind alle Hobbyköche mit Biss,
und ihr gelingen ist ungewiss,
ob jung ob alt, ob Mann oder Frau,
das Kochen machen sie alle zur Schau.

Hier wird geschnippelt geknetet und gerührt,
geschmacklich in fremde Länder geführt.
Und ganz egal ob Ente, Schwein oder Fisch,
alles kommt auf dem dekorierten Tisch.

Da wird Geschmort, Gebacken und Gebraten,
die Zutaten werden erst beim Essen verraten,
der erste Gang ist gar nicht schwer,
ein leichter Salat mit Mango muss her.

Das Hauptgericht ist nicht immer ein Gedicht,
man erkennt es oft an ihrem Gesicht,
und ob süß oder sauer, mild oder scharf,
nachwürzen kann jeder nach Bedarf.

Der Nachtisch lässt nicht lange auf sich warten,
verfeinert mit essbaren Blumen aus dem Garten,
trüffelartiges Eis natürlich handverlesen,
zum Schluss gibt es Punkte, das war´s gewesen.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.