Gedichte Über Essen (Seite 33)

Kontrolle

Vom Essen kontrolliert,
fühle mich oft von mir selbst manipuliert.
Die Angst zuzunehmen,
und dadurch an Wert zu verlieren.
Wann hört das endlich auf?

Dieses ständige hin und her,
mal ist mein Magen voll mal leer.
Habe mich so oft gehasst,
nicht mal einen Blick in den Spiegel geschafft.

Und nun stellt sich die Frage,
ob ich es endlich wage,
mich selbst zu akzeptieren,
und andere Menschen zu ignorieren.

Weiß wie...

Aus weiter Ferne sehen Berge zu mir herüber,
Auf ihren Gipfel glänzt der Schnee so weiß wie Zucker,
doch halt, wenn ich so darüber grübele, warum nicht wie Salz?
Das fehlt doch so oft in der Suppe.

Der Appetitkiller

Ein Gesprüh’ von Tomatensauce
versaute Appetit mir und die Chause.
Mit Pellkartoffeln und Balkanfisch,
wollt’ hungrig ich zu Tisch.

Doch der Dose schlecht’ Manier,
passte nicht zu meiner Gier.
Mit Vorsicht ich den Deckel hebe,
doch der schnellt zurück noch in der Schwebe

und Balkanfreude sich ergießt,
die nun in Flecken auf dem Kleide spriesst.
Frisch gewaschen im strahlend’ blau,
seh’ ich aus nun wie ne S..!

Tomatenflecken -
mein schönes Hauskleid nun bedecken!
Was mach ich bloß, wie krieg’ ich’s raus?
Mein armes Kleid – es ist ein Graus!

Mit Kernseife hab’ ich’s dann probiert,
doch leider ist so nichts passiert.
Nun muß das WorldWideWeb mal checken,
ob dort ein paar Tipps ich könnt’ entdecken!

Mein armes Kleid -
es tut mir leid! 28.05.2018GiselaDanisman

Reifer Jahrgang

Wie der Wein so mit den Jahren
gewinnt der Mensch an Reife und Erfahrung.
Wenn jung er ist und spritzig,
ist "homo sapiens" voll Tatendrang und hitzig.

Doch dauert es sehr lange Zeit
bis Mensch und Rebe sind soweit.
Um ein Bouquet zu entfachen,
muß man den Werdegang überwachen.

Bei Manchen ist es die Süße des Weines,
bei Anderen gilt Herbes als was Feines.
Charakter sollte er jedenfalls haben -
und Aromen, der Reben beste Gaben.

Genüßlich soll der Gaumen ihn schmecken,
damit weitere Vorzüge er kann entdecken.
Gülden wie die Sonne soll er erstrahlen im Glase
und blumig seine Düfte verströmen in die Nase.

Erst wenn diese Prozesse vonstatten
und wir Gärung und Ruhezeit hatten,
erst dann kann man erahnen,
ob Rebe, ob Mensch in den richtigen Bahnen.

Ist es ein Schaumwein oder gar ein Grand-Cru?
Ohne probieren weiß man es nie.
Vielleicht ist er würzig, lieblich oder trocken?
Aber kann nicht ein jeder auf seine Weise verlocken?

Und so die Gedanken betrachtet in aller Kürze,
zählt im Leben wie beim Wein - der Charakter und die Würze!

05.06.2017GiselaDanisman

Forelle "Müllerin"

Ein Fisch, der schwimmt in einem Teich
und meint, der sei sein Königreich.
Die and´ren Fischlein, klein und stumm,
die kamen durch den Reiher um.

Nur diesen, hat er nicht bekommen,
weil der mit Vorsicht stets geschwommen.
Der weilt noch immer sehr zufrieden,
in jenem Teich, der ihm beschieden.

Doch heute früh beim Morgenrot,
da fand auch dieser Fisch den Tod,
als er den Wurm vom Haken fraß,
der gerad´ an meiner Angel saß.
Jetzt brutzelt er, still vor sich hin,
nach Art Forelle “ Müllerin “.

© Hansjürgen Katzer, September 2003

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Forelle "Müllerin"