Gedichte über Erziehung (Seite 25)

Tischordnung

Die beiden Kleinen
Oben und unten am Tisch
Vater und Mutter links
Die älteren Schwestern rechts

Wenn die beiden Kleinen
Ihr Handy auf den Tisch legen
Wird die Mutter schöpfen
Wird der Vater Fragen stellen

Wenn die beiden Kleinen
Einen Teil gegessen haben
Und wieder in ihre Handys schauen
Wird die Mutter abräumen

Wenn die beiden Kleinen
Sich aufs Sofa gelegt haben
Wird der Vater die Zeitung lesen
Wird die Mutter abwaschen

Die beiden Kleinen
Werden später am selben Ort sitzen
An einem langen Bürotisch
Und die Mitarbeiter werden nicken

© René Oberholzer

Das Fach Recht.

Im Lehrerkollegium wird Grad heiß diskutiert
Nehmen wir das Fach , Recht mit rein ins Programm
Öder nicht?

Begreifen auch die Kinder schon
Diverse Inhalte?

Ab der siebenten Klasse soll es schon
Los gehen.

Ich finde, sagt Kay
Ein noch ganz junger Lehrer ,
Man kann nie früh genug anfangen
Kinder über ihre Rechte auf zu klären

Wir fangen
Da erstmal so im ganz kleinen an.
Das werden sie schon alles begreifen

Weiter wird darüber heiß diskutiert.
Sogar auch gestritten

,Schluss jetzt ,
Hört man ganz laut Heini
Den die Kollegen
sonst.nur als sehr zurück haltend kennen

In die Runde rufen.

Wir nehmen jetzt rein ins Programm
Das Fach , Recht,

Vielleicht sind die Schüler , später Mal
Im Leben
, weniger Knecht ,

Nur eine Frage der Erziehung

*****

Pizzakartons, Getränkeverpackungen, Kaffeebecher,
alles entsorgt man achtlos auf öffentlichen Plätzen und Wegen,
Busse und Straßenbahnen werden zum Restaurant;
Bäckertüten muß man nicht auf die sauberen Sitze legen !

Essenreste liegen auf den Wartebänken,
fällt es manchen so schwer gesund zu denken ?
Irgendwo ist der Verstand geblieben,
Sauberkeit haben wir früher "groß" geschrieben.

Kinder heben brennende Zigarettenkippen an der Haltestelle auf,
wer schmeißt sie weg ... wer nimmt das in Kauf ?
Räumt den Dreck jemand fort, ist alles einwandfrei;
keine zehn Minuten später gibt's die nächste Sauerei !

Anmerkung: Die Mehrheit der Menschen ist vernünftig
und weiß wo der Müll hin gehört, "Gott sei Dank die Mehrheit !"

Bildungsferne

Bildungsferne

Ein Land wie Deutschland kann Bildungsferne
Sich auf gar keinen Fall jemals erlauben,
Denn nur die Bildung ist nahezu unbegrenzt,
Ohne sie würde die Zukunft verstauben.

Der Boden, die Arbeit, das Kapital
Sind die weiteren Produktionsfaktoren.
Wir haben als Bevölkerung die Wahl,
Ob Bildung wir annehmen, die frei geboren.

Diese genannten Drei sind sehr begrenzt,
Sie lassen sich kaum immer mehren,
Denn wo die Schule nicht mehr glänzt,
Da muss man den Wohlstand entbehren.

Will man den Lebensstandard erhalten,
Vielleicht noch ein wenig steigern,
Darf Bildung bei uns nicht erkalten:
Armut droht Bildungsverweigerern.

Dann fallen wir im Ländervergleich zurück,
Verlieren wirtschaftlich den Anschluss
Und mindern damit unser aller Geschick:
Der Pleitegeier schickt seinen Gruß!

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Unvernunft

*****

Der Gärtner kniet drei Tage im Beet,
er gibt sein Bestes, tut was geht;
was er da schafft ist fabelhaft,
die Arbeit nimmt ihm sehr viel Kraft.

Doch die Freude währt nur kurz,
da kommt irgend so ein Knotenfurz,
so ein "Dreikäsehoch" ... null Bock,
macht alles klein mit seinem Stock.

Die Unvernunft kehrt immer wieder,
den Rest tritt er mit Füßen nieder.
Vom Verstand ist man noch weit entfernt,
so mancher hat noch nichts gelernt !

Gedichte über Erziehung - Seite 25

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