Bin wach in der Nacht,
halt einsame Wacht; ach
sei bitte mein Nest und halte
mich fest, rück nun näher zu mir,
dann ich sage ich’s dir, schau zum
Himmelszelt, ist so schön, diese Welt,
ist so verletzlich und unersetzlich; doch
wir nehmen’s nicht wahr, uns ist’s noch nicht
klar; hilf uns, zu lenken und lass uns umdenken
und endlich handeln, vielleicht lässt sich das Chaos
ja noch verwandeln; wir haben nur diese eine Erde und
beten dafür, dass Frieden bald werde; doch wenn wir die
Raffgier nicht reduzieren, dann werden wir dieses Wunder
verlieren; wir sind so winzig klein, lass uns Geschwister sein
und alles teilen, wir müssen uns eilen, Natur beschützen,
das kann uns nur nützen; bist nicht mehr bei mir, doch
sage ich’s dir - schwerelos schweben, das war unser
Leben, das war unser Siegen, das war unser Fliegen
im puren Glück, doch es kehrt nichts zurück, und
das Beste von allem das freie Fallen, sich los
zu lassen von allem Hassen, von allem
Neiden, verbannte das Leiden; sich
einfach nur lieben - es ist geblie-
ben in meinem Herzen neben
den Schmerzen und großer
Trauer von langer Dauer,
die über mich fällt wie
ein schwarzes Zelt, wie ein
dunkles Tuch; nein, noch ist’s
nicht genug; denn manchmal weicht
sie, die Finsternis und plötzlich wird es ganz
hell um mich, und für drei, vier oder fünf
Sekunden, da hab ich mein Gleichge-
wicht wieder gefunden …
© M.M.