Meine Freundin Klein Charlyn
fuhr mit dem Auto nach Berlin.
Sie wollte ihre Höhenangst besiegen
und über München nach Spanien fliegen.
Hoffentlich reicht aus die Zeit,
die Autofahrt war ziemlich weit.
Das Auto war schnell abgestellt,
dafür gibt es doch ein Parkplatzfeld.
Hektisch Koffer und Handgepäck genommen
und schnaufend im Terminal angekommen.
Die Halle, die nachts sonst menschenleer,
füllte sich immer mehr und mehr.
Menschen aller Hautfarben und Nationen
quirlten laut, als würden sie hier wohnen.
Charlyn wollte den Flieger nicht verpassen,
inmitten dieser Menschen- und Koffermassen.
Sie stand zum Abflug schon bereit
und hatte noch zwei Stunden Zeit.
Gern würde sie das Terminal inspizieren,
aber sie könnte den Anschluss verlieren.
Sie würde gern die Augen schließen,
doch könnte der Passagierstrom fließen.
Der Lautsprecher versuchte zu übertünchen
und erwähnte im Krach auch München.
Der steigende Krach kein Ende fand,
und plötzlich etwas Hektik entstand.
Der Flug bis München sei verbucht,
es werden aber Lösungen gesucht.
Charlyn fielen hilflos die Augen zu,
in einer Ecke fand sie endlich Ruh.
Verlässt ein Jet auch ohne sie den Hafen?
Sie wollte nun endlich schlafen.
Aus tiefstem Schlaf sie plötzlich schreckte,
erzürnt, weil sie keiner weckte.
Doch ringsum hatte sich nichts bewegt,
die Sitze waren noch immer belegt.
Alle, die nach München wollten,
wütend mit den Augen rollten.
Immer wieder wurden sie vertröstet,
mit Worten symbolisch geröstet.
Endlich kam die Nachricht an,
sie schlafen im Hotel sodann.
Morgen Vormittag geht’s unverzüglich
mit dem Flieger bis nach Zürich.
Wie sie dann nach Spanien kommen,
wird als Systemfrage gerade unternommen.
Denn die vielen Umwegschererein
sollen ein kleiner Systemfehler sein.
09.07.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann