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Gedichte über Emotionen - Seite 59


An Mano, s Grab

In Gedanken an Dich, verharren auf einer Bank, sitzend vor Deinem Grab.
Mein lieber Junge, in mir fehlt so viel, daß zusammen mit Dir starb.
Es gibt keinen Trost, nichts kann Dich ersetzen. Hinterher sieht man immer was man besser hätte machen können, lernt so viele Dinge richtig zu schätzen.
Jede Einsicht kommt zu spät, es bleibt für immer wie es jetzt ist.
Ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wann
Komme ich auch dorthin, wo Du schon bist. An ein Leben nach dem Tod, ich glaubte nie daran.
Und nun ist es das einzige, an das ich mich klammern kann.
Niemand kann sagen ob es weiter geht.
Ob man sich wirklich in der geistigen Welt wieder sieht.
In seinem Schmerz sucht man nach jedem Weg, das man mit seinem toten Kind in Verbindung steht.
Ich vermisse mein Kind, es ist nicht mehr da.
So wird es bleiben, Minuten, Stunden, Monate, Jahr für Jahr.
Tränen erleichtern nicht mein Herz, meine Seele ruft ständig deinen Namen, ich kann kaum atmen vor Schmerz.
Manoel, mein lieber Junge, dein Leben war nicht leicht oder besonderst schön.
Bis auf wenige Momente.
Nach deinem Tod kann man plötzlich einiges anderst sehen, und viel besser verstehen. Es ist zu spät.
Was nützt es noch, deine Asche liegt nun vergraben in einem Erdloch.
Es ist nicht zu begreifen, alles ist sinnlos-- eiskalt.
Mir einfach das Liebste zu entreißen,
das ist Folter, tief durchdringende Gewalt. Sieh zu, wie Du den Verlust verschmerzt, geh weiter oder bleib stehen.
Weiter Leben, oder vor die Hunde gehn
Außer mir, die seine Mutter war,
Können das nur wenige wirklich verstehen.
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Geduld haben, dauert zu lang.

In meiner Seele herrscht Ausnahmezustand, und nie mehr ein Ende in Sicht.
Nichts geht vor, nichts zurück.
Laufe barfuß über die Scherben meines Lebens, der Wunsch, aus einem bösen Traum zu erwachen ist leider vergebens.
Es wird nie mehr sein, wie es war.
Mauern stürzen ein, meine Welt ist von Tränen überflutet, ein Unwetter bricht über mich herein.
Hab mich isoliert, alle Menschen gemieden, denn so gut wie keiner ist in guten oder schlechten Tagen an meiner Seite geblieben.
Es ist ein Gefühl, als hätte man mir einen Pflock durchs Herz getrieben.
Wo gestern noch mein Leben war, ist heute meine Zukunft verloren.
Sehe meine Fehler und Schwächen in grellem Licht, und ich fühle mich unsichtbar und ohne Gesicht.
Berge bersten, Wellen brechen-und der unbarmherzige Schmerz wird immer wieder in meinem Herz, in die selbe Wunde stechen.
Wenn der letzte Kerzenschein vergeht, und man gefährlich nah am Abgrund steht,
Niemand hat mein Bitten vernommen, obwohl ich mit aller Kraft, so laut es ging, irgendeinen hoch oben hab angefleht.
Dunkle Wolken versperren mir die Sicht.
Sehe den Himmel, die Sonne, und auch mich selber nicht. Geduld haben-dauert zu lang, und vor meinen Emotionen wird mir Angst und bang!
Alles wird mir zu viel, es ist viel zu schwer für mich.
Und was zählt es schon, ob ich überlebe oder nicht. Auf meinem Weg ist kein Lachen, keine Liebe mehr.
Warum macht Angst mir jede Entscheidung so schwer?
Mut-nur Mut
durch Mut kann alles geschehen.
Durch Mut schlage ich ein wie ein Komet, wo vorher-das ersehnte Ende, und nach dem Einschlag vieleicht ein neuer Anfang steht.


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