Gedichte über Eifersucht - Seite 21

Ich möchte leben
von Manja Dietrich

Ja, ich hab mich verändert!!!
Diejenige, die Ihr einst kanntet,
die bin ich nicht mehr.
Doch nun wird geredet über mich.
Findet Ihr das fair?

Meine Wünsche,
Hobbys oder auch meine Freunde,
werden nicht akzeptiert.
Denn ich mache nicht mehr das,
was Ihr wollt oder Euch interessiert.

Ich war immer für alle da.
Mein ganzes Leben
habe ich nach Anderen ausgerichtet.
Habe Chancen verstreichen lassen
und auf vieles verzichtet.

Für mich gibt es kein ZURÜCK mehr!!!
Nicht heute und nicht irgendwann.
Denn jetzt möchte ich leben
und ich sag Euch:
„Gewöhnt Euch lieber daran!!!“

Wertschätzung

Sie musste das immer anmahnen,
Wozu sie doch selbst nicht bereit:
Sie schlenderte in schrillen Bahnen,
Lag mit sich selbst immer im Streit.

Für sich wollte sie alle Wertschätzung,
Doch seelisch war sie verhärtet,
Mit Ihresgleichen in unguter Vernetzung,
Wodurch ihre Seele gefährdet.

Alles, was bei ihr schief gelaufen,
Das übertrug sie auf Mitmenschen,
Die als Fußabstreifer für ihr Raufen
Dienten, um Verantwortung zu schwänzen.

Sie verdrängte, was sie selbst nicht schätzte,
Gleichwohl immer schon einklagen wollte,
Weil sie so gerne ihr Sprachmesser wetzte,
Wovon sie sich nicht mehr erholte.

So kam sie nicht aus dem Teufelskreis,
In den sie sich selber verstrickt.
Doch zu bleiben schien ihr nur übler Preis,
Damit ist sie auch weggeknickt.

Man fand sie eines Tages im Raum,
Plötzlich war sie von allen gegangen
Und zurück blieb dabei von ihr kaum
Mehr, als im Dunkel Geister zu fangen.


©Hans Hartmut Karg
2022

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