Gedichte Über Ehe - Seite 3

Ich liebe dich auf meine Art:
Manchmal so widerspenstig rau und hart,
Doch auch so zart,
Wie mein zerriss‘nes Herz es nur vermag.
So stark und weich
zugleich
Halt ich das deine nun in Händen
-es macht mich reich-.
Und engelsgleich
Will ich es sanft umfassen,
halten
entgegen aller Stürme und Gewalten.

Den kleinen Teufel,
der mich manchmal kneift
Und statt zu säuseln schimpft und keift,
Den will ich im Verborg‘nen lassen.
Doch weh!
Ihr Stürme und Gewalten:
Ihr wagt es gnadenlos die Haut zu falten!
Und du,
Du scharfgehörntes Ungeheuer,
Entwichen tausendfach dem Höllenfeuer,
Du warst nicht immer leicht in Schach zu halten
Und richtetest so manchen Schaden an.

Hast Süßes uns vergällt,
Mit Zank und Hader unsere Welt
In Finsternis gestellt.
Warst so besessen,
Dass du vergessen,
Wie nur ein Funke Licht
Ein Meer von Dunkelheit durchbricht.

FRÜHLINGSERWACHEN
Erste Zeit der Verliebtheit
Das Herz eine Trommel
Die Sehnsucht so groß
Kein Weg war zu weit
Keine Nacht zu lang
Und in den Augen ein Traum.

FRÜHSOMMER
Dann endlich vereint:
Erste Wohnung in Köln
Ein Kind unterwegs
Von den Sternen zu uns
Wachsen und Wundern und Staunen
Wie schnell flieht die Zeit!

SOMMER
Erste Gewitter ziehn auf
Donner und Hagel
Halme geknickt-Herzen zerzaust
Liebe von Winde verweht
Soviel Kampf, soviel Tränen
Der Wille so zäh!

SPÄTSOMMER
Zwei Eltern, drei Kinder
Das vierte vom Winde verweht
Zu den Sternen.
Erste Früchte sind reif
Sie reichen zum Leben
Im Herbst unsrer Liebe.

HERBST
Erinnerung an den Duft des Frühlings
An die Hitze des Sommers
Die Kinder verweht wie die Blätter
Alle verschieden gefärbt und geformt
Einzigartig und schön
Ruhe zieht ein und Frieden.

WINTER
Wird er sanft sein, schützend wie Schnee?
Klirrend und schneidend wie Eis?
Es kümmert mich nicht.
Hab im Frühling geliebt und gelacht
Im Sommer geschafft voller Kraft
Im Herbst mich des Reifens erfreut

JAHRESWENDE
Den Winter, den wolln wir ertragen
Und ganz und gar Gott überlassen
Dankbar sein
Zehren von dem, was uns bleibt
Wohl wissend, dass unter dem Schnee
Mit Macht neues Leben schon treibt.

Augen fühlen
Sonne sehen
Vögel füttern
schlafen gehen
Ofen an
mal Pflanzen säen
mit Dir allein
die Meere sehen.

Kaffee heiß
bist wunderschön
in meinem Traum
Dich lächeln sehen
Du bist echt
mein größter Schatz
schön
Du mich gefunden hast.

Stimme hören
tanzen gehen
durch Dich allein
die Welt verstehen
Glück im Arm
ich halt es fest
wir zwei
Musik
uns nie verlässt.

Furchtlos leben
nie verzeihen
die Welt
Galaxis
wohl zu klein
den Kater streicheln
Kind schläft ein
WELT IM DÖSCHEN
glücklich sein.


MB

Hochzeit auf den ersten Blick…

Seit Wochen läuft es im Fernsehprogram,
er sucht Frau, und sie sucht Mann.
Für beide wird es langsam Zeit,
sie sind für das Experiment bereit.

Sie sehen sich gerade zum ersten Mal,
der Standesbeamte ist schon da,
die Verwanden füllen den Raum,
für mich wäre es der reinste Alptraum.

Sind sie mit der Wahl zufrieden,
könnten sie sich in einander verlieben,
vielleicht mögen sie sich gar nicht leiden,
und lassen sich sofort wieder scheiden?

Finden die beiden sich nur nett,
oder landen sie gleich im Bett,
viele Fragen sind noch offen,
wollen für beide das beste hoffen.

Wie verzweifelt muss man sein,
da blieb ich lieber als Single allein,
egal wie sie sich auch entscheiden,
es wird immer ein Experiment bleiben.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.