Gedichte zur Dummheit - Seite 64

Meine Liebe zu ihm war eine Wucht.
Deswegen sage ich, er war meine Sucht.
War er mal nicht da,
nahm ich trotzdem seine Liebe wahr.

Ich war immer nicht gut darauf
und meine Sehnsucht frisst mich auch auf
war er nicht zugegen,
denn er war mein Leben.

So etwas kann man nur die große Liebe sein.
Ich konnte mir damals nicht machen einen Reim.
Ich spürte, wenn er da ist, wie ich nahe ihm bin.
Ich durfte ihm sein mal Frau oder Kind.

Er lies mir alle möglichen Freiheiten.
Ich mochte besonders seine Streicheleinheiten.
Jetzt müsste er mich eigentlich hassen,
denn ich habe ihn verlassen.

Und doch bringt er mir Gefühle entgegen.
Jetzt weiß ich, ich war auch für ihn sein Leben.
Deswegen fühle ich mich ganz schön beschissen.
Ich werde trotz allem ihn ganz schön vermissen.

Mein Neuer Mann versucht, das dieses Gefühl langsam verblasst.
Auch bei ihm habe ich meinen Spaß.
Nun beginne ich den Neuen mit den Alten zu vergleichen.
Ich muss nur richtig stellen meine Weichen.
Zu mindestens behalte ich den Alten in guter Erinnerung.
Weichen wird durch unsere Trennung unsere innerliche Verbitterung.

Die größten Dummköpfe sind jene

Die größten Dummkpfe sind jene,
Die nicht merken, dass man ihnen wohlgesonnen ist,
Denn immmerzu glauben sie notabene,
Dass Du nicht Freund, sondern Feind ihnen bist.

Windmühlen bleiben ihre größten Feinde,
Dort fuchteln sie mit stumpfen Waffen herum,
Schauen nicht auf Freunde, die Gemeinde
Und nehmen von daher jedes Wörtchen krumm.

Eigentlich führen sie gegen sich selber Krieg,
Ignorieren dabei jegliches Wohlwollen,
Erfreuen sich an manchem Hinterrückssieg
Und sitzen doch auf glühenden Kohlen.

Dabei hätten sie es meistens sehr leicht,
Ihre eigene Antenne auszufahren,
Mit welcher man auch Gönner erreicht,
Die den Himmel könnten bewahren.


©Hans Hartmut Karg
2025

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