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Gedichte über Diagnosen - Seite 11


An meiner Schwester Jana

An meiner Schwester Jana,

dieses Gedicht habe ich für dich geschrieben.
Als Zeichen, wie sehr ich dich tue lieben.
Auch wenn ich anstrengend sein kann,
halte ich zu dir. Auch dann,

wenn du dein Augenlicht wirst verlieren.
Auch dann noch tue ich alles, auch mein Leben für dich riskieren.
Auch wenn du depressiv bist und keinen Lebensmut mehr hast,
bin ich die Person, auf der du dich verlassen kannst.

Auch wenn dich Schicksalsschläge treffen, wie eine Faust ins Gesicht.
Ich bin für dich da und enttäusche dich auch nicht.
Ich kann zwar nicht immer in deiner Nähe sein, da ich Köchin werden mag. Doch an dich denke ich jeden Tag.

Ich habe die Motivation zu schreiben durch dich, da du an mich glaubst,
und damit mir nicht die letzte Hoffnung raubst,
die mich noch am Leben erhält,
da dir hoffentlich das Gedicht gefällt.

Jana, auch wenn wir uns nicht immer verstanden haben,
schätze ich dich mit all deine Stärken, Schwächen und Gaben.
Jana, ich habe dich als meine Muse gefunden.
Durch dich habe ich so vieles überwunden.

Jana, du wirst zwar erblinden,
aber meine Liebe zu dir wird niemals schwinden.
Jana, Caritas heißt Barmherzigkeit auf Latein.
Genau so habe ich dich geschätzt und so ist es richtig, so ist es fein.

Du bist barmherzig, wie ein Engel,
aber auch so frech und fröhlich wie ein Bengel.
Alles Gute für dich, meine liebe Schwester, mein Schwesterherz
und hoffentlich lindert das Gedicht deinen Seelenschmerz.

Sei so fröhlich, wie früher auch, auch wenn du wirst blind.
Behalte in deiner Seele dein Inneres Kind,
die Persönlichkeit, die du schon immer warst gewesen.
Und nun viel Vergnügen beim Lesen.




PS: Jana ist meine Schwester, die wirklich fast erblindet ist und mal für die Caritas gearbeitet hat. Sie ist Altenpflegerin und hat eine seltene Augenkrankheit. Dieses Gedicht soll sie nach der Diagnose trösten und ihr zeigen, auch blinde Menschen können leben. Jana ist eine Kämpferin und kann Tag für Tag den Tag bestehen, auch wenn sie bald nichts mehr wird sehen. Das Gedicht " Die Worte der Schwester" habe ich über meinen Suizidversuch und die Rettung durch meine Schwester Jana verfasst. Viele meiner Gedichte behandeln meine tiefste Seele, Songs, die mich berührten oder einfach nur kranke Gedanken, die ein Künstler eben mal hat. Danke.
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Veralbert

Das Wetter ist zur Zeit abstrakt,
Dreißig Grad und alles trocken,
die Hitze fordert „Geh doch nackt!“,
beim Laufen verbrennen die Socken.

Kann man sich aus der Dachluke biegen,
sieht man von der Sonne rot gebrannt
und völlig frei im Garten liegen
Männlein, Weiblein, die uns unbekannt.

Dagegen gibt es nichts zu sagen,
doch so ein Paar, nackt und braun,
wollte nicht nur den Sonnenbrand tragen,
sondern sich auch in die Augen schau ’n.

Jeder dachte „Bin ich jetzt blind?“,
denn es wallte über beider Bauch,
„weil ich den Partner nicht mehr find‘?“
In Wirklichkeit war es ein schwarzer Rauch.

„Es brennt, es brennt, lauft alle schon“,
Fünf Anrufe die Feuerwehr erhielt,
„vielleicht gibt es ne Explosion!
weil mit dem Feuer man gespielt.“

Die großen Tore standen offen,
die Feuerwehren waren betankt.
Die Männer in Stiefeln und Stoffen
haben nur nach dem Helm gelangt.

Mit dem Sondersignal „TaTü-TaTa!“
sie den Straßenverkehr verwirrten.
Doch war man in kurzer Zeit schon da,
„Zufahrt frei“, Kommandos schwirrten.

Pumpen heulten, Schläuche rollten,
die ersten Wasserstrahlen flogen,
die Aufklärer sich mit Schutzmaske trollten.
Es wurden Absperrungen gezogen.

Statt des Kommandos: „Wasser marsch!“,
kamen die Aufklärer zurück.
Da hörte man: “Das war für ’n Arsch!“
Der Wehrführer rief: „Alles zurück!

Auch wenn man uns veralbert hat,
der Einsatz ist beendet, wir packen ein.
Heute ging noch mal alles glatt,
morgen kann das schon anders sein!

Der Hausbesitzer wollte den Waschkessel heizen,
weil er den Teppich voll gespien,
und wollte auch nicht mit Kohle geizen
doch der Schornstein wollte nicht zieh ‘n.

Drum hat er viel Papier verbrannt,
damit im Zug die Hitze stieg,
das dann mit einem Hui sich wand,
sodass der Qualm errang den Sieg.

Doch er war schwarz und stank,
nichts für die Sonnenanbeter.
Doch weil es wie ein Brand aussah,
lachten sie noch lange später.

28.07.2018 © W.R.Guthmann
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