Gedichte über den Tag - Seite 184

Wenn ich so vor dem Spiegel stehe,
und zigmal meinen Bauch ansehe,
dann stell ich mir besorgt die Frage:
„Sind daran Schuld, die Feiertage ?“

Ich hab doch nicht zu viel gegessen,
hab mich bewegt, nicht rumgesessen,
getrunken hab ich drei Glas Rotwein,
der soll zur Gänsebrust gesund sein.

Ganz langsam, zögerlich und vage,
steig ich auf die Personenwaage,
staune wie ein Honigkuchenpferd,
sehe, wie die Zahl nach oben fährt.

Hämisch lügt sie mir ins Konterfei,
richtig frech, wird nicht mal rot dabei.
Jetzt ist Schluss, ich hab die Nase voll,
diese Skala dort, weckt in mir Groll.

Ich ergreif die Waage kurzerhand,
schlag sie wütend auf den Wannenrand,
mein Gewicht, es interessiert nicht mehr,
ich verzichte auf die Gegenwehr.

Von Pfunde lass ich mich nicht kränken,
drum sag ich laut, was andre denken:
„Lieber vom Essen vorn ´nen “Huckel“,
als vom Arbeiten ´nen Buckel.“

Nichts ist von Dauer
Die Nacht wird zum Tag
Das was du siehst
Wird vergehen

Es ist nur das Bild
Welches einst ward gemalt
Deine Erfahrung jedoch
Bleibt bestehen

Jedes Gefühl
Und das Bewusstsein zu sein
Bewahre es gut
Es soll dich erfreun

Und wenn du erkennst
Wer du einmal warst
Dann soll es dich stärken
Und niemals zerstören

Du erkennst deine Fehler
Und die Chance darin
Der Duft neuen Lebens
Tut dich nun betören

Nun räumen wir auf
All den Dreck den wir schufen
Malen neue Bilder
Und steigen um Stufen

Und da wir fühlen
Das Leben beginnt
Und die Erfahrung eines Lebens
Niemals verrinnt

Haben wir die Kraft
Uns selbst zu erkennen
Und niemals mehr
Davonzurennen



© Bijan K., 01.01.2012

Oh, ists am Morgen ein erwachen,
wenn schon draus die Vöglein lachen,
und die Sonne hell erstrahlt,
der Himmel blau als wie Gemalt.

Weit reiße ich die Fenster auf,
ach wie herrlich Vögel singen,
lass der guten Laune lauf,
muss mich nicht zum wecken zwingen.

Welch ein schönes Morgenwachen,
das mein Herz erfreut,
von weitem hör ich Kinderlachen,
die sorgen sind zerstreut.

Heut will ich,nicht Trübsal blasen,
denn der Himmel strahlet blau,
unten hüpfen über'n rasen,
jetzt bei frühem Morgentau.

Ein Hörnchen wohl und ein Kaninchen,
auf Blumen summen schon die Bienchen,
und die Blüten blühen bunt,
ach welch herrlich morgen stund.