Gedichte über das Alter - Seite 181

Irgendwann fange ich mich an zu hassen,
denn ich fühle ich mich von jeden verlassen.
Man sagt doch, man ist so alt, wie man sich fühlt.
Meinen Frust über meine Alterung habe ich schon zu oft mit Alkohol hinunter gespült.

Nur ich weiß, das Alkohol keine Lösung ist.
Ich weiß Lisa das du alt geworden bist.
Für dein Alter siehst du noch ziemlich sexy aus.
Hör auf, ich werde ja noch rot du kleine Maus.

Bin ich für ihn wirklich zu alt geworden?
Ich wünschte eigentlich, ich wäre neu geboren,
denn nach meiner letzten Trennung fühlte ich mich frei.
All die stressigen Jahre waren nun vorbei.

Aber für eine neue Beziehung fühle ich mich nun zu alt.
Wer schreien tut bekommt manchmal ein Echo aus dem Wald.
Auch im Alter kann ich Liebe verschenken.
Dabei bräuchte ich mich auch nicht mehr verrenken.

Im Alter kann noch eine Große Liebe erscheinen.
Solange ich keine Liebe nicht verschenken kann, muss ich immer weinen.
Wer kann diesen Tränenfluss stoppen?
Komm endlich her und las uns rocken.

Für Romantik und Liebe ist man nie zu alt.
Da ich mich fühle asbachuralt,
müsste kommen ein neues Glück sehr bald.

Von der einstigen Lockenpracht
ist nur ein Haarkranz geblieben,
der Kahlschlag recht unglücklich macht,
Nerven werden aufgerieben.

Wo früher war ein Waschbrettbauch,
sind drei Speckröllchen zu sehen
Komplimente sind Schall und Rauch,
der Bauch behindert das Gehen.

Der einst pralle, knackige Po
lässt sich hängen, wird faltig, flach,
Wangen ergeht es ebenso,
der Schädel hat ein "Schiebedach".

Der einst kräftige Wasserstrahl
von einer hohen Reichweite
stoppt jetzt ein ums andere Mal,
tröpfelt und bekommt "Schlagseite".

Einst stabile Knochen sind morsch,
es knackt und kracht in dem Gebälk
und der Gang ist trippelnd, statt forsch,
der Körper sich kaum aufrecht hält.

Zähne, einst fest zugebissen,
werden durch Prothese ersetzt,
damit geht,s einem besch....,
ihr Gewackel Zahnfleisch verletzt.

Statt der einstigen Manneslust,
der Jugend Ehr und ganzer Stolz,
entringt sich ein Stöhnen der Brust
- das Glied ist leblos wie Totholz -

Das Herz, das einst so kräftig schlug,
gerät ins Stolpern, setzt mal aus,
als wäre das nicht schlimm genug,
lebt man vermehrt im Krankenhaus.

Immer weniger wird die Kraft
und die Beschwerden nehmen zu,
ausgetrocknet ist der Lebenssaft,
bald legt man "ewig" sich zur Ruh.