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Gedichte Über Bilanz - Seite 118


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Worte - ein Entwurf

Wo, in welche Landschaft soll ich meine Worte pflanzen ?

Ich kann sie auf Plakaten umhertragen, formuliere meinen Widerspruch, am Abend in der Tagesschau, wie zufällig zu lesen.

In den Schauplatz des Krieges? Da ist die Lüge zuhause und sammelt ihre Opfer in Pamphleten.

In der Zerstörung steinernen Stille? Einem Trost der Ruinen entgegen? Das Gras wächst schon darüber, des Löwenzahns leuchtende Lichter – alles wird zerfliegen, wird Reportage des Vergessens.

Oder hier, im blühenden Asphalt, auf dem Weg in die Einkaufsparadiese? In die Parklandschaften der Langeweile?

Wer glaubt, dass die Sonne morgen aufgeht?
Wer glaubt an die Auferstehung jenseits des Traums?
Und - wie steht's mit der Befreiung von der Hinterlist mit der wir uns selbst belügen ?

Die Blumen unserer Wörter erblühen und machen alles zu schön um wahr zu sein. Ja es wird blühen, unsere Worte können der Dünger sein.

Und die Dichter, auf der Suche nach der einen Metapher hinter der wir uns verstecken dürfen, die alles erklärt?

Es wird einen Wind geben der unsere Worte zerstreut, es wird keinen Boden mehr geben, in dem sie sich festsetzen können und die Wörter bleiben ein Hauch zwischen den nicht mehr existierenden Bäumen.

Alles ist Metapher was in Worten daherkommt.

Hell ist es und einsam, dort wo Wörter wohnen. Einsamer dort, wo sie nicht wohnen. Aber darauf kommt es kaum mehr an, diese paar tausend Jahre.

Ist das Wort „Glück“ der Hintergrund hinter dem Glück? Ist unser Leben ein Tableau vivant der bebilderten Sehnsucht? Ist es das Trotzdem, das Morgen, heißen seine Paten Hoffnung und Erinnerung? Was ist denn wichtig unter dem Mikroskop, unter dem wir krabbeln?

Süße Surrogate, Wortsalate,
lustige Lyrik, Wortquadrate,
zynischer Blick zurück nach Sodom,
Aufbruch nach Nimmerland
- vereint in Wortagonie


Ich setz mich zu ihnen, den Wortfreunden, höre ihr Gras wachsen und sehe den Feinstaub darüber, statt Schnee.

Ja, Worte schenken Hoffnung, solange wir leben. Landschaften in uns, Bilder, Worte, unnütze Gefühle.

Ich, du, wir nehmen das Wort und halten es hoch wie ein 11.Gebot.

drug
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Allein

Ich sitze hier in meinem Heim.
Und wieder fühle ich mich ziemlich allein.
Ich weiß nicht, wem ich noch vertrauen kann.
Weder einer Frau oder einem Mann.

Sehr selten öffnete ich mich selbst in meinem Leben.
Ich hatte vielen so manches viel gegeben.
In meinem Leben gab es nur zwei Frauen.
Ich ließ mich mit ihnen sogar trauen.

Liebe war es, was ich beiden zu Hauff geben konnte.
In beiden Ehen aber der Absturz bereits inne wohnte.
Bei der einen habe ich mich zurück gehalten.
Deswegen konnte ich sie immerhin 25 Jahre behalten.

Zu jener Zeit war schweigen wirklich Gold.
Aber was nach 25 Jahren passierte, habe ich so nie gewollt.
Sie verließ mich, weil sie eine andere Person.
Das sie ein bisschen bi war, das wusste ich schon.

Aber das sie wegen einer Frau die Familie zerstörte,
kann ich bis heute nicht glauben.
Ich dachte, sie würde dadurch meine Sinne rauben.

Aber Absturz, der war sehr tief.
Man kennt es ja vielleicht, Alkohol, Spielsucht und einige andere Schandtaten.
Mein Verstand aber nach 6 Jahren saufen und spielen rief
mich maßlos zur Ordnung und riss bei mir die Notbremse.

Während dieser Zeit lernte ich meine zweite Ehefrau kennen.
Ihr Alter muss ich hier benennen.
Als ich sie kennen lernte, war sie erst 17 Jahr.
Erst war es nur die gegenseitige Hilfe, die mich zu ihr zog.
Sie stand ebenfalls kurz vor einem Abgrund aber ich zog
sie da hinaus und zog mich einfach mit aus meinen Sumpf.

Aus Freundschaft und Hilfsbereitschaft wurde Dankbarkeit und später auch Liebe.
Hauptgründe waren bei ihr, ihre Jugend, ihre Bereitschaft richtig zu zuhören und später auch ihre wärmenden Liebe.

Nach zwölf größten Teils sehr schöne Jahre verließ sie mich auch wegen einer anderen Person.
Das sie Abwechslung braucht, ja das wusste ich schon.
Nur weil ich sie aufopferungsvoll liebte, ließ ich sie gehen.
Trotzdem werde ich beiden Frauen noch mehr geben.
Diese Zeilen, meine ewige Liebe und den Wunsch beide noch einmal zu sehen.
Aber das wird nie geschehen.
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