Gedichte zur Beziehung - Seite 241

-Fiktion –
-1-
Ein Strizzi sprach zu seiner „Puppe“,
„Was dich bewegt, das ist mir schnuppe,
halt, s Maul, hör auf, mich anzublaffen,
schleich dich und geh für mich anschaffen“.
-2-
Verbal leistete sie Widerstand,
doch spürte daraufhin seine Hand,
die ihr heftig ins Gesicht klatschte
und ihre Wangen blutig patschte.
-3-
Vor Entsetzen schrie sie wie am Spieß
bis der „Brutalinski“ von ihr ließ,
die Angst hatte ihr Mut verliehen,
sie versuchte, vor ihm zu fliehen.
-4-
„Dich werd’ ich Arbeitsmoral lehren,
meine Mäuse sollst du vermehren
am Drogenmarkt auf dem Straßenstrich,
Gnade dir Gott, wenn du weigerst dich!“
-5-
Mit diesen Worten warf er sie um,
er knebelte sie, machte sie stumm,
doch als sie sich wand und mit ihm rang,
spürte sie, wie er in sie eindrang.
-6-
Nach einem Messer tastete sie,
dann stieß sie ihn von sich mit dem Knie,
schnitt ihm ab den kleinen Unterschied,
auf den ein Mann mit Stolz herabsieht.

- Fiktion -
-1-
Heißer Atem rauschte mir im Ohr
wie des Gebirgsbaches jäher Fall
und im wilden Tosen sich verlor
deiner Abschiedsworte Widerhall.
-2-
Noch spüre ich den Druck deiner Hand,
deren Wärme mich wohlig durchdrang,
zugleich rieb deine Stimme wie Sand
an meinen Nervenbahnen entlang.
-3-
Mein Verstand konnte nicht erfassen
das Lebewohl von deinen Lippen,
es klang entschieden, kühl, gelassen,
heftig schlug mein Herz gegen Rippen.
-4-
Ein letzter Kuss und ein letzter Blick,
Sekunden später war dein Genick
wie unser beider Liebe zerstört,
ich blieb zurück, empört und verstört.
-5-
Heißer Atem rauschte mir im Ohr
wie des Gebirgsbaches Widerhall
und im wilden Tosen sich verlor,
deiner Abschiedsworte Widerhall.

- Fiktion -
-1-
Sein Ein und Alles ist nur sie,
obwohl er ihr niemals verzieh
ihre perfide Untreue,
die sie genoss, ohne Reue.
-2-
Keine Frau kann sie ersetzen,
keine kann ihn so verletzen
wie sie es damals vermochte,
als vor Zorn sein Blut schier kochte.
-3-
Doch trägt er in seinem Herzen
ihr Bildnis, umrahmt von Schmerzen,
die seine Seele zernagen
seit jenen leidvollen Tagen.
-4-
Trotzdem liebt er sie noch immer,
jedoch ohne Hoffnungsschimmer
auf ein Glück in ihren Armen,
seine Not ist zum Erbarmen.

Der Betrogene
- Fiktion -
-1-
Seit er sie verlor,
die er sich erkor
als seine Traumfrau
-schön, sittsam und schlau –
ist er verbittert,
mürrisch, zerknittert.
-2-
Sie riss ihm Wunden
inert zwei Stunden
mit solchen Sätzen,
die ihn aufhetzten,
als sie erzählte
vom Freund, sie wählte.
-3-
Zusammen brach nun
sein Wirken und Tun,
das ausgerichtet war
auf ein Glück als Paar,
doch der Liebe Lohn
war nur Spott und Hohn.