Gedichte über Bescheidenheit (Seite 11)

Wir können nicht alles erreichen

Du kannst alles werden, ist der amerikanische Traum,
er lässt für Fantasie sehr viel Raum
obwohl er nicht realistisch ist,
wir sind nicht gleich an Begabung und Glück.
Zufriedener leben wir, wenn wir erkennen,
klug ist, nur erreichen zu wollen, was wir auch können.

Simon Marius

De-mut

Geduckt soll man durchs Leben geh’n?
Aufrecht g’rade sollt‘ man steh’n!
Jung ein Held ziehst du hinaus
Kommst als Diener spät nach Haus
Die De-mut kommt zuallerletzt
Im Leben, das man so sehr schätzt
Der Mut zu dienen jederzeit
Sich einzuordnen, ganz bereit

Ist doch alles Pillepalle

Sind wir nicht alle Staub im Wind
getrieben von Kräften der Gezeiten
auch der große King oder ein Kind
können Freud oder Leid bereiten

letztendlich ist ja alles Pillepalle
was manche Menschen so gestalten
nicht jedem wird da alles gefalle
sind halt nicht alle Lichtgestalten

viele jagen nach dem Materiellen
hoffen auf Vorteil und Gewinn
Menschen im Sturm zerschellen
vegetieren mit Elend vor sich hin

Menschen streben nach immer mehr
dabei verschleißen sie sehr schnell
schaffen mit Gleichsinnigen ein Herr
verglühen an heißen Punkten Grell

ich bin verliebt in die Genügsamkeit
ich glaube, die ist nicht nur Pillepalle
erstrebenswert ist auch Heiterkeit
sie schafft Glück für dich und alle

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Am Rand

Ich schau voraus, worauf
ich jetzt gerade lauf.
Entwerfe mich aufs Ziel,
das gibt mir mein Profil.

Da kommt der Andre mir
ins Spiel und sieht mich hier.
Der Schatten lacht am Rand.
Ein blinder Fleck genannt.

© ANTOSCH

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