Gedichte Über Augenblick - Seite 256

Voll Missmut wird man sich erinnern,
an dieses oft verfluchte Jahr.
Es zählte nicht zu den Gewinnern,
Corona ist sehr sonderbar.

Olympia fiel uns ins Wasser,
zum Stillstand kam die ganze Welt.
In Hanau mordete ein Hasser,
von Niedertracht und Zorn entstellt.

Der Hafen Beiruts explodierte,
in Syrien herrscht weiter Krieg.
So viel an Barbarei passierte,
wozu die Menschheit meistens schwieg.

Der Klimawandel wandelt weiter,
schon wieder war es viel zu warm.
Herr Tönnies grinst nicht mehr so heiter
und Putin wirkt oft alt und harm.

Die AfD zerschrubbt sich prächtig,
der weint man keine Träne nach.
Alice Weidel niederträchtig,
kein Schweizer da, der sie bestach.

Der dümmste Präsident auf Erden,
er wurde doch noch abgewählt.
Was wird aus Belarus jetzt werden?
Wo Lukaschenko Menschen quält.

In Moria wird auch nichts besser,
hier zeigt sich uns Europas Schuld.
Homeoffice bremst die größten Stresser,
Jan Böhmermann wird langsam Kult.

Der Brexit ward noch abgewendet,
viel Geld verdiente Amazon.
Es wird zu wenig Blut gespendet,
dabei hat man genug davon.

In China wächst die Wirtschaft wieder,
die SPD baut ganz auf Scholz.
Der Lockdown drückt die Stimmung nieder,
im Dannenröder Forst fehlt Holz.

Angela Merkel geht in Rente,
der, der ihr nachfolgt hat es schwer.
Manch Fußballfan vor Sorge flennte,
weil Yogi hat die „Flasche“ leer.

Den Impfstoff hat man rasch gefunden,
auf das Covid nicht ewig währt.
So mancher bellt jetzt mit den Hunden,
von krudem, wirren Geist genährt.

Kein Feuerwerk soll heute steigen,
mein Kater freut sich ungemein.
Ob die Raketen wirklich schweigen?
Es könnt´ ein ruhiger Abend sein.

Silvester will ich eh nur Stille,
ach Gott und Zeit mich zu besinnen.
Ab morgen wird, sei es dein Wille,
der Wahnsinn, eh erneut beginnen!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2020