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Gedichte über Arbeit und Beruf - Seite 44


Der Pflaumenbaum

Was ich heute euch berichte,
ihr könnt es auch sehen,
ist eine echt wahre Geschichte,
die über Jahre geschehen.

Einst kam ein Pflaumenkern geflogen,
der keimte und wuchs, man glaubt es kaum,
Ich hab ihn gegossen, das Unkraut gezogen,
bis er wurde ein stattlicher Baum.

Käfer, Würmer, Vögel, Spinnen,
er wurde Heimat für viele Leben.
Keiner konnte seinem Charme entrinnen,
ich sah selbst Schlangen in seine Krone streben.

Jeder, der vorbei kam,
musste sich an einer Frucht versuchen,
da der Baum immer gut erreichbar war,
wurde es so nichts mit großen Kuchen.

Dieses Jahr trug er Früchte ohne Ende,
doch waren sie noch nicht gereift,
da kam für ihn die bittere Wende,
man hat ihn einfach geschleift.

Das heißt nicht einfach,
das wäre für die Geschichte zu primitiv.
meist ist es ein PKW Fahrer,
der gewöhnlich am Steuer schlief.

Neben dem Baum, wie ich noch weiß,
wuchs wie alle drei Jahre der Mais.
Und eines Tages arbeitete wie eine Biene
eine riesige laute Maiserntemaschine.

Sie war hoch wie ein Haus,
ganz oben schaute der Fahrer heraus.
Beim letzten Kolben Mais im Kasten
wollten alle Fahrer gemeinsam rasten.

Die letzten Meter, dann war es geschafft,
in Gedanken schon in die Stulle gebissen,
denn wer arbeitet braucht auch Kraft,
da wurde beim Schwenken der Baum umgerissen.

Sicher hat er sich hilflos verblutend gestreckt
und die Wurzeln mahnend in die Höhe gereckt.
Der Buschfunk hat es sofort verbreitet
und wir haben Verhandlungen eingeleitet.

Solche Sachen werden immer passieren,
schließlich wächst die Technik wie wir
und es braucht sich niemand zu genieren,
passiert es ohne Schnaps und Bier.

Wir haben gemeinsam mit Nachdruck gestritten,
brauchten aber nicht zu betteln und zu bitten.
Ein neuer Baum, der nicht im Wege tanzt,
wurde als Ersatz an ruhiger Stelle gepflanzt.

Es wird zwar einige Jahre dauern,
doch dann wird er eine neue Heimat bilden.
So manches Leckermäulchen wird lauern
und die Geschichte ein glückliches Ende finden.

Doch im Internet, das vieles berichtet,
ist dem Baum ein Denkmal gesetzt.
Ein berühmter Fotograf hat ihn abgelichtet
und so wie einst in Szene gesetzt.

23.10.2017 © W.R.Guthmann
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Wer einen Verlag mir nennt

Wer einen Verlag mir nennt,
einen, der nicht lange pennt,
der noch druckt und auch verlegt,
was der Menschen Spaß erregt,
einen, der so mutig ist,
zu verlegen, was neu sprießt,
ohne Vorschuß zu kassieren,
ohne Jammern, Lamentieren
mir mein Büchlein drucken mag,
der versüßt mir meinen Tag.

Stoff genügend steht zu Buche,
schwer ist dennoch jede Suche
nach Verlagen, die sich trauen,
auch auf Risiko zu bauen.
Ich verspreche hoch und heilig,
daß ich stets im Schreiben eilig
und auch zuverlässig bin –
nur danach steht mir der Sinn!
Und mein Ziel – laßt mich nur machen –
ist, daß Leute wieder lachen.

Wenn sie dann in Läden laufen
und mein Buch zum Lesen kaufen
oder um es zu verschenken,
weil sie an die Lieben denken,
an Kollegen oder Freunde,
gerne auch an Lieblingsfeinde,
denen sie von Herzen gönnen,
worüber die NICHT lachen können,
hätte dieses Buch erfüllt,
was schlechthin als „sinnvoll“ gilt.

Deshalb, Freunde, werdet munter,
bringt bei ’nem Verlag mich unter,
der Talente braucht und sucht
und auch Honorare bucht.
Ehrlich, wie ich nun ’mal bin,
weise ich Euch darauf hin:
Wer mich bringt unter Vertrag
bei solventem Buchverlag,
der erhält auch Provision –
so viel Dank gehört sich schon!

© Micha Schneider

{Ich rufe jetzt mal alle Mitglieder dieses Forums hier auf, die im Verlagswesen oder selbst als Literaten beschäftigt sind, mich eventuell darin zu unterstützen, endlich einen überregional tätigen Verlag zu finden, der meine Elaborate – Essays, Satiren, Aphorismen, Gedichte etc. – in Buchform verewigt. Mein bisheriger Verleger ist leider nur im Saarland tätig, bzw. bedient nur rein regionale Bedürfnisse, und das macht er sehr gut.
Allerdings möchte ich auf dem überregionalen Markt erscheinen, was sicher nicht vermessen ist, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf! Wenn Ihr also jemanden kennt oder selbst im Verlagsbereich tätig seid, wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr meinen Namen in Verbindung mit Prosa oder Lyrik aus meiner Feder, die ich hier ja auch immer kräftig schwinge, den Richtigen empfehlen könntet.
Ein Versuch ist es alle Male wert und ich würde mich für solch einen Freundesbeweis erkenntlich zeigen – mit einer vertraglich zugesicherten Provision aus den Tantiemen meines danach veröffentlichten Buches (sofern es sich gut verkaufen läßt).
Vorab vielen Dank. Euer Micha Schneider}
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Im Saarländchen - Teil 2

Vor der Imbissstube „Fifty 6“
trank ich und aß manche Snacks.
Wie ein Trutz gegen Wind und Sturm,
steht auch da ein alter Bismarckturm.
An seinem Fuße gebaut drum herum
lockt das Saarländische Bergbaumuseum.

Dort wollte ich ganz gern hinein,
es sollte dort sehr bildend sein.
Schnell erledigt war der Kartenkauf,
nur die Einlasserin hielt mich auf.
Ich musste ganz kurz stille steh‘ n
und ihr tief in die Augen seh‘ n.

„Junger Mann, ich kenne sie doch.
Sie waren früher hier im Kohlenloch.“
„Dass sie mich kennen stimmt mich froh,
doch heute und hier bin ich inkognito.“
Sie nickte erst als würde sie verstehen,
lachte vergnügt und ließ mich gehen.

Später sah ich sie mit Kolleginnen tuscheln
und hörte meinen Namen nuscheln.
Dabei ist alles nur ein Märchen,
wir waren noch nie ein Pärchen.
Ich besuchte bisher nie dieses Ländchen
und hielt deswegen nie ihr Händchen.

Bei langsamer Fahrt durch dieses Land
sieht und erlebt man doch so allerhand.
Irgendwo traf ich eine Verletzten Schar,
es war die gesunde Mimentruppe Saar.
Bei Übungen der Feuerwehr und Polizei
sind sie als blutige Opfer stets dabei.

Neulich kam nachmittags sogar eine Reiterei,
die ritt an mir jedoch sehr schnell vorbei.
Weil ich mich gerade halbnackt sonnte,
ich sie leider nicht verfolgen konnte.
Fragend, was sie in Püttlingen machten,
hörte ich, dass nur die Männer lachten.

Als ich mal zur Wahlversammlung gekrochen,
hat ein rechter Chef doch fest versprochen,
sie ersetzen, gewinnt seine Partei die Wahlen,
die arabischen Ziffern durch deutsche Zahlen.
Da die Rede- und Meinungsfreiheit vogelfrei,
las ich zur Wahl sogar von einer Satirepartei.

In der Sommersonne sah ich manche Maid,
in kurzen Hotpants oder einem weitem Kleid.
Angeblich ohne Buchsen die jungen Dinger,
denn im Kohlerevier gibt es schmutzige Finger.
Schlecht, dass man Arbeit und Kohle verlor,
gut, dass er blieb, der saargetaufte Humor.

Die Grünen wollen auch hier die Kohle abdanken,
Autos mit Mondlicht und Windflauten betanken.
In Dillingen wurde es dann sogar ganz extrem,
dort machte es sich ein nackter Mann bequem.
Beim Näherkommen sahen ganz klar alle
es war nur eine Sex Puppe vor der Radarfalle.

07.10.2017 © W.R.Guthmann
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